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Arzneimittelforschung an Pflanzen – gestern und heute

Ausstellungsanordnung: beleuchtete Kolben mit fluoreszierenden Flüssigkeiten
Foto: Regina Gerlach-Riehl

Wie hat sich die Arzneipflanzenforschung weiterentwickelt?

Das Exponat erläutert die Arbeitsweisen und Techniken der damaligen Zeit und stellt die heutigen Verfahren der Arzneipflanzenforschung vor. Neben den Infotexten können Pflanzeninhaltsstoffe mit Hilfe von UV-Licht sichtbar gemacht werden. Neben dem Chlorophyll, dem sogenannten Blattgrün, zeigen Inhaltsstoffe der Chinarinde, der Rhabarberwurzel und der Kanadischen Gelbwurz das Farbspektrum der Natur.

Von der Pharmakognosie zur Pharmazeutischen Biologie

Die Pharmakognosie ist die Lehre von Herkunft und Aussehen sowie den Inhaltsstoffen von Arzneidrogen, wie diese in der Natur gesammelt und für deren Anwendung in der Heilkunde zerkleinert werden. Die Arzneidrogen stammen aus dem Pflanzen- bzw. Tierreich. Hauptaufgabe ist das Erlernen der Methoden zur Identifikation und das Unterscheiden der verfügbaren Handelswaren, um somit Verfälschungen und Verwechselungen zu ermitteln. Für die Untersuchung der Arzneidrogen waren Kenntnisse über den Aufbau, die Struktur und Form der Pflanzen sehr wichtig, die in praktischen Übungen vermittelt worden sind.

Zur Ausbildung von Apothekerinnen und Apothekern entstand im Jahr 1854 das „Pharmakognostische Cabinet“ an der Philipps-Universität. 

Die Pharmakognosie ist heutzutage um die Phytochemie (Analyse der Pflanzeninhaltsstoffe), die biotechnologische Herstellung von Arzneimitteln und die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) erweitert und bildet daraus das Fach Pharmazeutische Biologie. Neben dem Erkennen der Arzneipflanzen und der reinen pharmazeutischen Warenkunde werden moderne analytische und molekularbiologische Methoden in Forschung und Lehre eingesetzt, um die Arzneimittel pflanzlichen und tierischen Ursprungs zu charakterisieren. Pflanzeninhaltsstoffe können so im Labor nach standardisierten Verfahren analysiert werden und somit ihre Qualität überprüft werden.