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Vortrag: „Bruch oder Kontinuität? Die Deutung von Erbkrankheiten und Behinderung in Eugenik und Humangenetik, ca. 1910 – 1980.“

Veranstaltungsdaten

07. Dezember 2022 18:15 – 07. Dezember 2022 19:45
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Hörsaal Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin, Roter Graben 10, 35037 Marburg

Der Vortrag wird zusätzlich per WebEx gestreamt, so dass eine Online-Teilnahme ebenfalls möglich ist. Die Zugangsdaten erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail in unserem .

Abstract:

In den letzten Jahren hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass die Geschichte der Humangenetik nicht erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beginnt, sondern dass das Forschungsfeld und zentrale Institutionen bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert und in enger Verwobenheit mit der Eugenik entstanden sind. Von Vertretern des Fachs selbst ebenso wie von Historikern wird allerdings nach wie vor häufig angenommen, dass sich die Humangenetik international bereits in den 1930er Jahren, im deutschen Kontext nach dem Ende des Nationalsozialismus 1945 von der Eugenik distanzierte und unabhängig von ihr entwickelte – ein Bild, das in jüngerer Zeit zunehmend in Frage gestellt wird. Der Vortrag benutzt ein zentrales Anliegen von Eugenikern und Humangenetikern, die Prävention von Erbkrankheiten bzw. von Behinderungen, um Kontinuitäten und Brüche im Verhältnis zwischen Humangenetik und Eugenik bis in die frühen 1980er Jahre darzustellen. Er kontextualisiert damit auch die Etablierung der in Deutschland ersten humangenetischen Beratungsstelle in Marburg im Jahr 1972.

Referierende

Prof. Dr. Volker Roelcke

Veranstalter

Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin (i. Gr.)

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