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Distr@l - Entwicklung einer mobilen Applikation zur Beurteilung von Parkinson-Patient:innen

Beschreibung

Das idiopathische Parkinson-Syndrom ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, welche mit motorischen und nicht-motorischen Symptomen einhergeht. Einschätzungen des Krankheitsstadiums und des Therapiebedarfs finden, je nach Versorgungssituation, bisweilen in lediglich jährlichen fachärztlichen Terminen statt. Bei bestehender Immobilität z.B. im häuslichen Umfeld oder bei Bewohnern in Pflegeheimen, erhalten Patient*innen mit hoher Symptomlast mitunter kaum eine fachärztliche Beurteilung. In Fällen langsam fortschreitender Symptomatik kann eine solche Frequenz der fachärztlichen Konsultationen eine ausreichende Versorgung bedeuten, in der Praxis finden sich indes auch viele Verläufe mit komplexer und sich rasch ändernder Symptomatik, die einer dynamischen Anpassung medikamentöser und nicht-medikamentöser Interventionen bedürfen. Bei solchen Patient*innen sind punktuelle Einschätzungen zumeist ungenügend und erlauben keine ganzheitliche Betrachtung der Belastungsfaktoren der Patient*innen sowie auch der Angehörigen. Das zukünftig zu erwartende, vermehrte Auftreten von Parkinson-Syndromen durch eine alternde Gesellschaft verdeutlicht die Relevanz einer ausreichenden und flächendeckenden Versorgung.

Telemedizinische Lösungen bieten über verschiedene Möglichkeiten der Symptomerfassung Chancen zur Darstellung unterschiedlicher Domänen der Erkrankung und damit der Erkennung eines weiterführenden Therapiebedarfs von Patient*innen mit idiopathischem Parkinson-Syndrom. Ergänzt durch regelmäßige klinische, radiologische und biomedizinische Verlaufsbeurteilungen zur Verifizierung der digitalen Datenerfassung, entsteht somit ein umfassendes Bild um Prädiktoren für eine rasch fortschreitende Erkrankung zu ermitteln.

In verschiedenen Forschungsprojekten werden die unterschiedlichen Module der App auf ihre Usability geprüft und validiert. Aktuell werden die Module eines digitalen Stroop-Tests zur Erfassung der Selbstwahrnehmung und der Diadochokinese (rasch wechselnde Bewegungen der Hände als Ausdruck der charakteristischen Minderbeweglichkeit) zur Beurteilung der motorischen Fähigkeiten bei nicht-depressiven und nicht-dementen Parkinson-Patient*innen getestet.

Frau Dr. med. Franziska Thieken
Telefon: 06421/58 - 65299
Telefax: 06421/58 - 67055
thieken@staff*

Frau Nadine Stoll und Frau Marlena Kräbs
Doktorandinnen

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