23.06.2025 Besuch der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) – Interprofessionelles Lernen im Fokus
Wie lässt sich ein interprofessionelles Skills Lab für Gesundheitsfachberufe erfolgreich aufbauen? Dieser Frage widmete sich eine Delegation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bei einem Besuch an der Philipps-Universität Marburg, um sich mit Mitarbeitenden des dortigen Skills Lab auszutauschen.

Am Montag, 23. Juni 2025, war das MARIS, Skills Lab der Universität Marburg, Gastgeber für eine Delegation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ziel des Besuchs war es, Einblicke in den Aufbau und die Integration eines interprofessionellen Lehr- und Lernzentrums für Gesundheitsfachberufe zu gewinnen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Frage, wie solche Strukturen parallel zu bestehenden medizinischen Ausbildungseinrichtungen geschaffen und nachhaltig implementiert werden können.
„Die Verzahnung von Theorie und Praxis in der Ausbildung verschiedener Gesundheitsberufe wird immer wichtiger – insbesondere vor dem Hintergrund interprofessioneller Zusammenarbeit im klinischen Alltag“, erklärt Claudia Bredthauer, Pflegedirektorin und Geschäftsführerin Pflege. „Unser Ziel ist es, Lernräume zu schaffen, in denen Pflege, Medizin und weitere Gesundheitsfachberufe gemeinsam üben, reflektieren und voneinander lernen können“, so Claudia Bredthauer. „Das Wichtigste ist, dass der Raum für Studierende offen ist, sie frei üben dürfen und sich die Studierenden im besten Falle gut mit dem Lernort als Ihrem Studienort identifizieren können“, meint Frau Dr. Stibane, Leiterin des Marburger MARIS. „Über den Tag verteilt sind hier im MARIS rund 200 Menschen“, ergänzt sie.
Lukas Rimpl, Medizinstudent und MARIS-Tutor, führte die Besucher*innen nach der Führung durchs Haus in die Virtual Reality (VR)-Technik ein, mit deren Hilfe Studierende einen kompletten Ablauf einer Patient*innenbehandlung in der Notaufnahme üben können.
Über die Vorteile der Virtual Reality in der Lehre sowie in der Krankenversorgung über Ambient Listening - ein von künstlicher Intelligenz (KI) gesteuertes Tool, das ein Gespräch zwischen Arzt und Patient mit Spracherkennung erfasst – unterhielten sich die Gäste mit Prof. Dr. med. Ivica Grgic, Marburger Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie (siehe Bild), der die Einführung von VR-Kursen im MARIS mit vorangetrieben hat. Auf diese Weise würden sich alle relevanten Informationen eines Gesprächs digital aufzeichnen lassen und der tägliche Dokumentationsaufwand wäre verringert.
„Der Besuch war für uns sehr inspirierend“, sagt Florian Tölle, zentraler Praxiskoordinator der MHH. „Wir stehen derzeit am Anfang eines ähnlichen Projekts und konnten viele praxisnahe Impulse mitnehmen – von der Raumgestaltung über die curriculare Verankerung bis hin zur Zusammenarbeit mit den verschiedenen Berufsgruppen.“