02.07.2025 Sprechwissenschaftler*innen gewinnen Einblicke in die Ausbildung der Schauspielpatient*innen im MARIS

Wie werden Schauspielpatient*innen (SPs) im MARIS für Ihre Einsätze ausgebildet? Was erleben die Schauspieler*innen als herausfordernd, sowohl in der Schauspielpraxis als auch im Patient*innen-Ärzt*innen-Setting? Wie erleben die angehenden Mediziner*innen das Üben im direkten Kontakt mit Patient*innen? Wie wichtig ist ein gegenseitiges Feedback von Studierender*m und Patient*in sowie Tutor*in?

Andrea Schönbauer, stellvertretende Leiterin des MARIS, gibt den Besucher*innen Einblicke in die Ausbildungsinhalte der Schauspielpatient*innen im MARIS. Von rechts nach links zu sehen sind: Eva Maria Gauß, Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Maja Ungruhe, Beata Sosnowska, Elisabeth Kleschatzky, Jonas Reiter, Elisa Zink, Andrea Schönbauer
Foto: Kerstin Thies
Andrea Schönbauer, stellvertretende Leiterin des MARIS, gibt den Besucher*innen Einblicke in die Ausbildungsinhalte der Schauspielpatient*innen im MARIS. Von rechts nach links zu sehen sind: Eva Maria Gauß, Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Maja Ungruhe, Beata Sosnowska, Elisabeth Kleschatzky, Jonas Reiter, Elisa Zink, Andrea Schönbauer

Über diese und weitere Fragen tauschten sich Studierende der Sprechwissenschaft der Philipps-Universität Marburg mit Dr. Tina Stibane, Leiterin des MARIS, Andrea Schönbauer, stellvertretende Leiterin des MARIS, sowie Frank Düllmann, Mitarbeiter im SP-Programm, am Mittwoch, 18. Juni 2025, im MARIS aus. Am konkreten Beispiel eines SP-Gesprächs per Video konnten sich die Sprechwissenschaftlerinnen ein Bild machen von eingesetzten Gesprächstechniken der patientenzentrierten Kommunikation wie beispielsweise aktives Zuhören, paraphrasieren oder dem Spiegeln von Emotionen. Ebenso wurde die Herausforderung für die Medizin-Studierenden, schlechte Nachrichten wie Krebsdiagnosen etc., sog. Breaking Bad News (BBN), thematisiert und welche Fertigkeiten Medizinstudierende dafür mitbringen sollten.

„Ich bin sehr beeindruckt vom umfangreichen didaktischen Konzept der Ausbildung in medizinischer Kommunikation und dessen tiefen Integration ins Curriculum des Medizin-Studiums sowie von der großen Anzahl der Schauspielpatient*innen (70 bis 80 Personen)“, konstatiert Eva Maria Gauß, wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie Lehrkraft für besondere Aufgaben der AG Sprechwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Aktuell forscht sie im Bereich Ausbildung von Schauspieler*innen in der Sprechbildung.

Jonas Reiter, Studierender der Sprechwissenschaft in Marburg, ergänzt: „Was Schauspielpatient*innen leisten in ihren vielen verschiedenen Rollen und wie umfassend die Kommunikationsarten sind – vom Anamnese- bis zum Krisengespräch – finde ich äußerst eindrucksvoll.“

In einem Folgetermin am Mittwoch, 02. Juli 2025, beleuchteten die Studierenden der Arbeitsgemeinschaft Sprechwissenschaft der Philipps-Universität Marburg aufgezeichnete Patient*innen-Schauspieler*innen-Dialoge aus sprechwissenschaftlicher Perspektive (Ausdruck, Lautstärke, Körpersprache) und stellten Ihre Ergebnisse für weitere Optimierungen in der Ausbildung der Schauspielpatient*innen im MARIS zur Verfügung. Beispielsweise wurde herausgearbeitet, wie Schmerzen und Schmerzintensität die Sprechweise und Lautstärke der Patientin/des Patienten verändern. „Wie die simulierten Krankheiten sich ungefähr auf Körper und Seele auswirken, welche Arten von Schmerzen auftreten können und wie diese sich in etwa anfühlen, ist enorm wichtig im Rahmen der Ausbildung und der Vorbereitung auf die Rollen“, erklärt Andrea Schönbauer, Leiterin des SP-Programms, den Besucher*innen.

Interesse am Schauspiel im Patient*innen-Ärztinnen-Setting? Dann gerne per E-Mail oder Telefon an  oder  wenden.

Nähere Informationen zum MARIS und zu Schauspielpatient*innen finden Sie hier:

Simulationspatient*innen - Skills Lab Maris - Dr. Reinfried Pohl-Zentrum für medizinische Lehre - Philipps-Universität Marburg