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Forschung im Arbeitsbereich Empirische Bildungsforschung

Forschungsschwerpunkte:

  •  Motivation in Aus-, Fort- und Weiterbildung
  •  Multiple Zielregulation und Zielkonflikte in pädagogischen Kontexten
  •  Experimentelle und idiografisch-nomothetische Ansätze in der empirischen Bildungsforschung

Ein Video zur empirischen Bildungsforschung an der Philipps-Universität finden Sie hier.

Laufende Projekte:

  • "MoVe-In@VHS“ (Motiviert an Volkshochschulen - Inanspruchnahme von Bildungsangeboten an deutschen VHS)

    Laufzeit/Status: Projektstart voraussichtlich Herbst 2023
    Förderung: DFG (FKZ GO 2353/3-1)

    Beschreibung: Lebenslanges Lernen ist zentral für den Auf- und Ausbau von Kompetenzen über die grundlegende Schulbildung hinaus, gerade für Personen mit niedrigem Bildungsniveau. Volkshochschulen (VHSen) sind in Deutschland die einzigen Bildungsinstitutionen, die flächendeckend Weiterbildung anbieten und einer breiten Bevölkerung den Zugang zur Weiterbildung ermöglichen. Das Projekt MoVe-In@VHS untersucht die Inanspruchnahme von Bildungsangeboten und prüft die Rolle der Weiterbildungsmotivation und deren Folgen für Weiterbildungsbeteiligung und positive Effekte von Weiterbildung. Das Projekt sieht Befragungen von Programmplaner*innen und Kursteilnehmer*innen aus verschiedenen Bundesländern an VHSen vor.

  • MotoRad - Digitale Lehre und Motivationsförderung im Bereich Radiologie

    Laufzeit/Status: laufendes Projekt (ohne externe Förderung)

    Beschreibung: Ziel des Projekts MotoRad ist die Weiterentwicklung und Verbesserung der digitalen Lehre der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie. Schwerpunkte sind dabei die Förderung von Motivation und nachhaltigem Lernen sowie die Aufdeckung von Misconception zur interventionellen und bildgebenden Radiologie. Nähere Informationen finden Sie auf den Seiten der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.

    Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. Andreas H. Mahnken

  • ValCom3 (Value and Competence Beliefs in Adulthood)

    Laufzeit/Status: laufendes Projekt (ohne externe Förderung)

    Beschreibung: Welche Rolle spielen schulisch-geprägte Motivationale überzeugungen für spätere Bildungsentscheidungen? Das Projekt ValCom3 knüpft an bisherige Forschung des Arbeitsbereichs an unter Verwendung von innovativen experimentellen Forschungsdesigns.

  • ConGo@Schools (Conflicting Goals at Schools) - Inhärente Zielkonflikte in pädagogischen Kontexten

    Laufzeit/Status: laufendes Projekt (externe Förderung beantragt)

    Beschreibung: In der Erziehungs- und Bildungswissenschaft gilt das Ausbalancieren vielfältiger und teils systembedingt widersprüchlicher Anforderungen als konstituierendes Charakteristikum pädagogischen Handelns. Gleichwohl liegen kaum Studien vor, die diese Herausforderung des Umgangs mit widersprüchlichen Anforderungen im Beruf als individualpsychologischen Umgang mit Zielkonflikten adressieren. Eine solche Perspektive wäre notwendig, um systemische Widersprüche und Antinomien aus Sicht der pädagogischen Akteur*innen und mit Blick auf Risiko- und Schutzfaktoren zu modellieren und einer empirischen Prüfung zugänglich zu machen. Hier setzt das geplante Forschungsvorhaben an und will dazu beitragen, die Reichweite bestehende Modelle multipler Zielregulation und Strategien zum Umgang mit Zielkonflikten im pädagogischen Kontext empirisch zu untersuchen sowie insbesondere die bislang schmale Befundlage zu Zielkonflikten, die sich aus widersprüchlichen Anforderungen ergeben, auszubauen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Faktoren zu einer differenzierten Wahrnehmung sowie positiven / negativen Effekten auf das affektive Wohlbefinden und den Zielfortschritt der zielverfolgenden Person von (inhärenten, d.h. auf inkompatible Zielen basierenden) Zielkonflikten führen. Die Fragestellung soll mit einem multimethodischen Ansatz im beruflichen Kontext von Lehrkräften im Schuldienst empirisch untersucht werden.

    Kooperationspartner*innen: Dr. Jan Christop Störtländer (Universität Bielefeld)

Dissertationsprojekte

  • Franzisca Fischer: Warum wollen Eltern (nicht) an Weiterbildung teilnehmen?

    Eltern tragen als primäre Sozialisationsinstanz eine wesentliche Verantwortung für die kindliche Entwicklung. Das formale Bildungssystem sieht es jedoch nicht vor, Eltern in ihrer Erziehungskompetenz auszubilden. Angebote der Eltern- und Familienbildung setzen hier an und können Eltern in ihrem Erziehungsalltag unterstützen. Die Inanspruchnahme der Angebote ist jedoch durch ein Präventionsdilemma gekennzeichnet, insofern dass gerade sozial benachteiligte Eltern mit einem erhöhten zugeschriebenen Unterstützungsbedarf, kaum an den Angeboten teilnehmen. Im Rahmen des Promotionsprojekts soll auf Basis von Sekundäranalysen die elterliche Teilnahmemotivation aus erwartungswerttheoretischer Perspektive untersucht werden, um Implikationen zur Motivationsförderung sozial benachteiligter Eltern sowie zur effektiven Gestaltung von Elternbildungsangeboten abzuleiten. Hierzu soll die Teilnahmemotivation von Eltern unterschiedlichen sozialen Hintergrunds an Elternbildungsangeboten betrachtet werden sowie Prädiktoren untersucht werden, die zur Genese der Teilnahmemotivation sowie zur tatsächlichen Teilnahme an non-formaler Weiterbildung im Allgemeinen beitragen können.

  • Tobias Wächter: Einstellung von Lehrkräften zu Inklusion

    Positive Einstellungen von Lehrkräften zu schulischer Inklusion gelten als zentrale Gelingensbedingungen der Entwicklung eines inklusiven Schulsystems in Deutschland. In diesem Dissertationsprojekt werden Einstellungen zu Inklusion als Antezedenzien sowie als Folgen von inklusionsbezogener Fortbildungsmotivation sowie schülerseitigen Entwicklungen im Wohlbefinden und in der Lese- und Rechenkompetenz untersucht.

    Tobias Wächter ist Lehrer im Hochschuldienst und Doktorand an der Universität Bielefeld.

Abgeschlossene Projekte:

  • BiFoKi - Bielefelder Fortbildungskonzept zur Kooperation in inklusiven Schulen

    Förderung: BMBF (FKZ 01NV1732) (Homepage)

    Laufzeit/Status: laufend (01.03.2018 - 31.08.2021)

    Fördersumme: 777.531 EUR

    Beschreibung: Im Zuge der (Weiter-)Entwicklung eines inklusiven Regelschulsystems sind Schulen gefordert, angemessene Lernbedingungen für alle Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Tragfähige Kooperationen innerhalb von Schulen und zwischen Schule und Elternhaus gelten hierbei als wichtige Gelingensbedingungen. Das Projekt BifoKi („Bielefelder Fortbildungskonzept zur Kooperation in inklusiven Schulen“) bietet Fortbildungen speziell für inklusive Ganztagsschulen an, weil hier Kooperationsanforderungen kumulieren und vorliegende Befunde auf Schwierigkeiten in der Etablierung innerschulischer, multiprofessioneller Kooperationen sowie in der Gestaltung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Schule und Elternhaus hindeuten. Das interdisziplinäre Fortbildungskonzept adressiert Schulleitungen, Jahrgangsteams und Eltern und soll an insgesamt 30 inklusiv arbeitenden Gesamt- und Sekundarschulen kostenlos durchgeführt und wissenschaftlich begleitet werden. Neben Befragungen der Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden auch Veränderungen im Wohlbefinden und in der Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen und Klassen erfasst. BiFoKi verspricht neue Erkenntnisse zu Bedingungen und Wirkungen effektiver Kooperationsbeziehungen in inklusiven Schulen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Evaluation wird die Fortbildung zur weiteren Verbreitung in der Praxis aufbereitet.

    Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose, Prof. Dr. Elke Wild, Dr. Phillip Neumann, Dr. Janka Goldan (alle Universität Bielefeld).

  • Die Aktualgenese von Erfolgserwartung und subjektivem Aufgabenwert bei unbekannten Lerninhalten - ValCom2 (Value and Competence Beliefs in Adulthood)

    Förderung: DFG (FKZ GO 2353/1-3)

    Laufzeit/Status: abgeschlossen (01.07.2017 - 30.06.2019)

    Fördersumme: 54.954 EUR

    Beschreibung: Weitergehende Bildungsbeteiligung nach Abschluss der Pflichtschulzeit trägt zu individuellem wie gesellschaftlichem Erfolg bei. Sie ist jedoch nicht zuletzt abhängig von individuellen Entscheidungen, die wesentlich auf subjektiven Urteilen über die verschiedenen Handlungsoptionen beruhen. Vor diesem Hintergrund greift das Projekt auf das Eccles‘sche Erwartungs-Wert-Modell zurück und fokussiert die Aktualgenese zweier empirisch gut gesicherter Determinanten von Bildungsentscheidungen, die im Vorfeld beurteilt werden müssen: Erfolgserwartung und subjektiver Aufgabenwert. Ausgehend von der Annahme, dass Lerninhalte im Hochschul- und Weiterbildungskontext zunehmend weniger in die bekannte schulische Fächerstruktur ein- und damit etablierten Kompetenz- und Wertüberzeugungen zugeordnet werden können, soll das erwartungs-wert-theoretische Rahmenmodell im Hinblick auf die Aktualgenese von Erfolgserwartung und subjektivem Aufgabenwert bei unbekannten Lerninhalten, und damit indirekt im Hinblick auf Bildungsentscheidungen außerhalb des schulischen Curriculums, konzeptuell erweitert und empirisch geprüft werden. Methodisch sind in drei Teilstudien querschnittliche Befragungen studentischer und nicht-studentischer Stichproben, Experimente und qualitative Verfahren (Lautes Denken, kognitive Interviews) vorgesehen. Die erwarteten Ergebnisse tragen zur theoretischen Weiterentwicklung des Erwartungs-Wert-Modells und zur Abschätzung der Reichweite des Modells für die Erklärung von Bildungsentscheidungen im postsekundären Bildungsbereich bei. Die Projektergebnisse können für die Praxis nutzbar gemacht werden, um Ansatzpunkte für die Entwicklung hochschuldidaktischer Maßnahmen sowie für die Förderung von Bildungsbeteiligung zu generieren.

  • Value and Competence beliefs in adulthood (ValCom) - Eine Untersuchung der Entwicklung von Kompetenz- und Wertüberzeugungen im Erwachsenenalter

    Förderung: DFG (FKZ GO 2353/1-1)

    Laufzeit/Status: abgeschlossen (01.05.2013 - 30.04.2014)

    Fördersumme: 46.092 EUR

    Beschreibung: Bildungsbezogene Wahlentscheidungen (z.B. Kurswahlen) werden erwiesenermaßen von individuellen, domänenspezifischen Kompetenz- und Wertüberzeugungen, d.h. der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zur Bewältigung und der motivationalen Valenz eines Lerninhaltes, determiniert. Jenseits der Schule wird dabei ein Rückgriff auf vorliegende Kompetenz- und Wertüberzeugungen dadurch erschwert, dass viele Lerninhalte im Hochschul- und Weiterbildungskontext nicht unmittelbar in die bekannte schulische Fächerstruktur eingeordnet werden können. Zudem ist die Rolle der im Erwachsenenalter zunehmend verfügbaren außerschulischen (z.B. beruflichen) Vorerfahrung für die Herausbildung von Kompetenz- und Wertüberzeugungen noch unklar.Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist die empirische Untersuchung der zugrundeliegenden Prozesse zur Herausbildung von Kompetenz- und Wertüberzeugungen bezogen auf neue, unbekannte Lerninhalte - exemplarisch anhand der Studieneingangsphase an Fachhochschulen.

Zu den Publikationen: Link