07.11.2025 „Nicht nur jammern und meckern!“

Karin Schaffner, langjährige Personalrätin, kandidiert im März 2026 erneut fürs Marburger Stadtparlament. Was treibt sie um?

Foto: privat
Karin Schaffner gehört dem Personalrat der Philipps-Universität an und engagiert sich in der Kommunalpolitik.

English version below: ‘Don't just moan and complain!’

Liebe Karin Schaffner, wie kommt man zur Kommunalpolitik? 
Ich bin 1988 in die Junge Union eingetreten, der Grund war die innere Sicherheit. Seit 2001 gehöre ich der Stadtverordnetenversammlung an. Man wächst da so rein.

Wie kriegt man Arbeit, Personalrat, Kommunalpolitik unter einen Hut?
Das weiß ich selber nicht! Es geht schon viel Zeit dabei drauf – pro Woche gut und gerne zehn Stunden. Man muss auch mit Frust umgehen können, vor allem, wenn der politische Gegner sagt: Mehrheit ist Mehrheit, wir ziehen unser Ding einfach durch.

Lohnt sich der Aufwand? 
Ja, auf jeden Fall! Für jeden Kindergarten, für den man kämpft und der dann kommt, hat es sich gelohnt. Ich gehe lieber Probleme an, statt nur zu jammern und zu meckern.

Wie schaut man als Uniangehörige auf die Stadtpolitik? 
Die Stadt könnte schon Einiges anders machen. Warum sind die Busse morgens so voll? Warum gibt es auf den Lahnbergen keinen Einzelhandel? Warum wird kein Wohnraum für Studierende geschaffen? Schließlich lebt Marburg von Studierenden und Unibeschäftigten.

Und umgekehrt, wie blickt man als Stadtverordnete auf die Uni?
Die Uni wird bevorzugt behandelt, etwa wenn neue Bauten entstehen: Weil es die Uni ist, kriegt sie es genehmigt. Oder nehmen wir die Wegeführung im Alten Botanischen Garten: Da sagt die Uni, das ist mein Monopol. Deshalb wird sich da vermutlich nichts ändern. 

(Interview: Johannes Scholten)

Informationen zur  Kommunalwahl (Stadt Marburg)

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‘Don't just moan and complain!’

Karin Schaffner, a long-standing member of the staff council, is running for the Marburg city parliament again in March 2026. What drives her?

Dear Karin Schaffner, how do you get involved in local politics? 
I joined the Junge Union in 1988, the reason was internal security. I've been a member of the city council since 2001. You grow into it.

How do you reconcile work, the staff council and local politics?
I don't know myself! It takes up a lot of time - a good ten hours a week. You also have to be able to deal with frustration, especially when your political opponent says: majority is majority, we'll just do our thing.

Is it worth the effort? 
Yes, definitely! It's worth it for every kindergarten that you fight for and then gets. I prefer to tackle problems instead of just moaning and complaining.

How do you look at city politics as a university member? 
The city could do a few things differently. Why are the buses so full in the morning? Why is there no retail on the Lahnberge? Why is no living space being created for students? After all, Marburg lives from students and university employees.

And vice versa, how do city councillors view the university?
The university is given preferential treatment, for example when new buildings are constructed: Because it's the university, it gets it approved. Or take the pathways in the Old Botanical Garden: the university says it's my monopoly. That's why nothing will probably change there. 

(Interview: Johannes Scholten)

Information on the local elections (City of Marburg)