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Die Deutschen und der islamische Orient - schon in der Aufklärung ein zutiefst gespaltenes Verhältnis

Dr. Joseph Croitoru

Veranstaltungsdaten

29. Oktober 2019 16:15 – 29. Oktober 2019 17:45
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CNMS, Deutschhausstr. 12, Raum 01A03

Die Deutschen stehen seit Jahrhunderten in regem Austausch mit der islamischen Welt. Und doch sind sie hin- und hergerissen zwischen Faszination und Verachtung. Dieser Zwiespalt öffnet sich schon im Zeitalter der Aufklärung. Bei Staatsmännern wie Friedrich dem Großen, Denkern und Schriftstellern wie Lessing, Gottsched, Herder und Wieland finden sich Klischees, die uns noch heute begegnen: Fanatismus und Grausamkeit, Falschheit, Faulheit und Lüsternheit. Es verblüfft, wie sehr die schon damals heftigen Debatten über den Islam den gegenwärtigen ähneln. Joseph Croitoru hat zum ersten Mal das Islambild der deutschen Aufklärung umfassend untersucht und räumt in seinem neuen Buch mit verklärenden Mythen über diese Epoche auf.

Joseph Croitoru, geboren 1960 in Haifa, ist Historiker und freier Journalist. Er hat in Jerusalem und Freiburg i. Br., in dessen Nähe er seit 1988
lebt, Geschichte, Kunstgeschichte und Judaistik studiert und mit einer Untersuchung über die Geschichte des Selbstmordattentats promoviert. Zunächst für die israelische Presse tätig, schreibt er seit 1992 u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung mit den Schwerpunkten Nahost und Osteuropa.

Buchveröffentlichungen:

Die Deutschen und der Orient. Faszination, Verachtung und die Widersprüche der Aufklärung (Hanser, September 2018).
Der Märtyrer als Waffe. Die historischen Wurzeln des Selbstmordattentats (Hanser 2003, dtv 2006, Hanser 2015).
Hamas. Auf dem Weg zum palästinensischen Gottesstaat (dtv 2010).
Hamas. Der islamische Kampf um Palästina (C. H. Beck 2007, auch als bpb-Ausgabe, Bd. 634).

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