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M.A. Islamwissenschaft

Susanne Saker

Im Master-Studiengang Islamwissenschaft vertiefen Sie Ihre fachspezifischen Kenntnisse der Islamwissenschaft und sprachpraktische Kompetenzen. In der Marburger Islamwissenschaft stehen besonders methodische, insbesondere kultur-, religions- und sozialwissenschaftliche Zugänge zu den Forschungsfeldern im Mittelpunkt. Der forschungsorientierte konsekutive zweijährige M.A.-Studiengang Islamwissenschaft vermittelt:

  • vertiefte Kenntnisse der islamischen Religions-, Kultur- und Ideengeschichte vom frühen Islam bis zur Gegenwart.
  • aktuelle Diskussionen um Muslime und Islam in Europa, islamische Bewegungen und Formen des politischen Islam. Ein weiterer Schwerpunkt sind aktuelle Entwicklungen in der Türkei.
  • die Erweiterung aktiver Sprachkompetenz im Arabischen oder Türkischen als wichtige Quellensprache islamischer Gesellschaften sowie der mögliche Erwerb von Sprachkompetenzen im Persischen als Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens.

Dementsprechend besteht der Hauptteil des Studiums aus drei Pflichtmodulen sowie einer intensiven Sprachausbildung:

Islamische Geistesgeschichte: Theologie, Recht und Philosophie

Das Modul bietet eine Außenperspektive der Islamwissenschaft, die im Gegensatz zur Innenperspektive der Islamischen Theologie steht. Es wird zum einen die formative und vormoderne Epoche behandelt, indem orginalsprachliche normative Quellen und ihre Auslegungen (Koran und Hadith, islamisches Recht) analysiert werden. Zum anderen ist auch die gegenwärtige Geistesgeschichte Thema, mit Schwerpunkten auf Atheismus- und Säkularisierungsdebatten und Salafismus in der islamischen Welt.

Durch die Lektüre originalsprachlicher historischer Quellen und deren kritische Analyse unter Einbeziehung aktueller Forschungsdiskussionen werden fachwissenschaftliche Kenntnisse, Methoden und Arbeitstechniken vermittelt.

Geschichte und Kultur islamischer Gesellschaften

Dieses Modul legt einen Fokus auf den islamischen Raum als Kulturraum. Historisch vermittelt die Islamwissenschaft durch eine breit aufgestellte Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte zahlreiche Aspekte der Geschichte islamisch geprägter Gesellschaften. 

Susanne Saker

Im Zentrum steht weiterhin die Fähigkeit des kritischen Umgangs mit originalsprachlichen, historischen Quellen unterschiedlicher Gattungen. Dabei wird zum einen die materielle Kultur und die Ressourcen der Mamluken, Safawiden und Osmanen vergleichend in den Blick genommen. Zum anderen werden Transmissionsprozesse in vormodernen Familienverbünden und Repräsentationsformen von Herrschaft behandelt.

Islam in der Gegenwart

Dieses Modul legt einen Schwerpunkt auf die zeitgenössischen Berührungspunkte, Interdependenzen und Interaktionen des Islams in einer transregionalen Perspektive. Zentrale Themen sind die Migrations-und Flüchtlingsthematik, Fragen zum Islam in Europa und dessen institutionellen Auswirkungen, aber auch zeitgenössische islamische Populärkulturen und Bewegungen, vor allem in Hinblick auf Dynamiken gesellschaftlicher Transformationen. Regional liegt gegenwartsbezogen ein Schwerpunkt auf der Türkei und der türkischen Diaspora. Auch die Ausprägungen des Islams in Europa und in Kontakt mit Europa sind ein Schwerpunkt in diesem Modul. 

Martin Gajsek

Das Modul richtet sich an der Lebenswirklichkeit der Studierenden aus, ohne konzeptionell methodische Ansätze aus den Augen zu verlieren, wobei auch Feldforschung und qualitative Interviews einen Schwerpunkt bilden. Außerdem wird interkulturelle Kompetenz durch die Erschließung religiöser Deutungsmuster, Alltagspraxis und Sachverhalte sowie das Verständnis für ihre historische Herkunft und ihre kulturelle Prägung gefördert.

Regionale Schwerpunkte sind in diesem Modul West-und Mitteleuropa, die arabische Welt und die Türkei.

Sprachausbildung und -schwerpunkte im Master Islamwissenschaft

Eine Zulassungsvoraussetzung für den Master Islamwissenschaft ist eine Grundausbildung in Arabisch oder Türkisch von mindestens 36 LP. Während des Studiums können diese Sprachen weiter vertieft werden. Wegen des Fokus auf die arabische Welt und die Türkei bieten sich folgende Sprachkompetenzen an:

Arabische Sprachkompetenz I – III

Türkische Sprachkompetenz I – III

Bewerbung

Der Studiengang kann nur zum Wintersemester aufgenommen werden und ist nicht zulassungsbeschränkt. Der Studiengang wird seit dem WiSe 2011/2012 angeboten.

Zulassungsvoraussetzung ist der Abschluss eines B.A.- oder anderen Studiengangs mit einem hohen Anteil an islamwissenschaftlichen Fachmodulen (mindestens 60 LP) sowie eine Grundausbildung in Arabisch oder Türkisch (mindestens 36 LP).

Bewerbungen müssen bis zum 24. August bei der Universität Marburg eingegangen sein. Sollte Ihnen zur Bewerbungsfrist verfahrensbedingt noch kein Zeugnis über den ersten Abschluss vorliegen, bitten wir Sie, sich auch ohne die Einreichung des Abschlusszeugnisses fristgerecht zu bewerben. In zulassungsfreien Masterstudiengängen kann das Zeugnis bei einer Bewerbung nachgereicht werden. Für Studienbewerber, die ihren ersten akademischen Grad (z.b Bachelor) nicht an einer deutschen Hochschule erworben haben, gelten teils andere Bewerbungsbedingungen.