16.12.2021 "Zeit in der Landesgeschichte" (3. Nachwuchsworkshop der AG Landesgeschichte im VHD)

Zeit in der Landesgeschichte
(3. Nachwuchsworkshop der AG Landesgeschichte im VHD)



Ort: Gießen (virtuell)

Organisation: Dr. Martin Göllnitz (Marburg), Dr. Markus Ch. Müller (München) und Dr. Evelien Timpener (Gießen)

Zeit kann und muss als eine der zentralen Kategorien der Geschichtswissenschaft bezeichnet werden: sowohl methodisch als auch thematisch. Ohne Zeit oder ohne eine gewisse Konzeption von Zeit gäbe es keine Vorstellung von Geschichte und so nicht einmal die Möglichkeit, diese wissenschaftlich zu untersuchen. Trotzdem ist immer wieder von einer gewissen „Zeitvergessenheit“ die Rede, da die Geschichtswissenschaft ihren Umgang mit Zeit zu wenig bewusst reflektiere. Gerade der wissenschaftliche Nachwuchs hat die Chance, sich schon in den akademischen Qualifikationsarbeiten kritisch mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen.
Der 3. Nachwuchsworkshop der AG Landesgeschichte des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands lädt deshalb Promovierende und PostDocs der Landesgeschichte nach Gießen ein, um dort über die ihren Abschlussarbeiten und Forschungen zugrundeliegende Konzeption von Zeit zu reflektieren und zu referieren. Denn besonders die Landesgeschichte hat sich solchen Fragen stärker zu stellen, da sie den Anspruch erhebt, bei ihrem Blick auf bestimmte unterhalb der staatlichen Ebene liegende Länder oder Regionen epochenübergreifende Perspektiven einnehmen zu können. Es fehlt der Landesgeschichtsforschung bisweilen am Austausch, vor allem junger Landeshistoriker*innen über die Ländergrenzen hinaus.

Der 3. Nachwuchsworkshop der AG Landesgeschichte sowie der öffentliche Abendvortrag stehen allen Interessierten offen. Für die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich unter: (Anmeldeschluss: 31. Dezember 2021).

Downloads: Tagungsflyer (als PDF)

Die offizielle Tagungsankündigung finden Sie auch auf H-Soz-Kult.

Donnertag, 13. Januar 2022

14:00-14:10: Begrüßung
Prof. Dr. Oliver Auge (Kiel)
Dr. Martin Göllnitz (Marburg)

14:10-14:30: Thematische Einführung
Dr. Markus Christopher Müller (München)

14:30-17:00: Panel 1 (Moderation: Dr. Markus Christopher Müller, München)

Philipp Wollmann (München)
Konvergente oder divergente Entwicklung? Zur Frage der Etablierung des römisch-kanonischen Rechts anhand der päpstlichen Delegationsgerichtsbarkeit in den bayerischen Diözesen (12. und 13. Jhd.)
 
Lea Wegner (Tübingen)
Krise und Konstruktion: Indirekte Zeitkonzepte im Herzogtum Württemberg während der habsburgischen Statthalterregierung
 
Franziska Sedlmaier (München)
Zeit-Rechnung im Krieg. Der Faktor (Jahres-)Zeit in der Mobilisierung naturaler Ressourcen für die Armeen Bayerns im Dreißigjährigen Krieg
 
Regina Fürsich (Stuttgart)
"periculum in mora". Korporative Strukturverschiebungen in der Reichsritterschaft durch krisenbedingten Zeitdruck

17:15-18:00 Abendvortrag mit anschließender Diskussion (Moderation: Dr. Evelien Timpener, Gießen)
 
Prof. Dr. Ferdinand Kramer (München)
Impulsvortrag: Von den Anfängen bis zur Gegenwart - Longue durée - Anthropozän. Landeshistorische Traditionen und die neue Bedeutung epochenübergreifender Perspektiven in der Geschichtswissenschaft


Freitag, 14. Januar 2022

9:00-11:30: Panel 2 (Moderation: Dr. Martin Göllnitz, Marburg)

 
Dr. Caroline Elisabeth Weber (Sønderborg)
Mapping a Minority: Erinnerungskultur & Narrative der Deutschen Minderheit in Nordschleswig
 
Felicia Elisa Engelhard (Kiel)
„Milde gegen die Schwarzen ist eine Grausamkeit gegen die Weißen“ – Gesellschaftliches Weltbild und kolonialer Farmalltag im ehemaligen ‚Schutzgebiet‘ Deutsch-Südwestafrika

Jon Thulstrup (Odense)
Die deutsche Minderheit aus Sicht von vier Generationen
 
Knut-Hinrik Kollex (Kiel)
Wer zu spät kommt. Die Revolution und die Bedeutung des Augenblicks

11:30-12:15: Abschlussdiskussion (Moderation: Dr. Evelien Timpener, Gießen)