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„Unternehmertum der Herrnhuter Brüdergemeine im 19. /20. Jahrhundert“ (Arbeitstitel)

Max Weber sah den von ihm untersuchten Zusammenhang von protestantischer Ethik und kapitalistischer Wirtschaftspraxis bei der Herrnhuter Brüdergemeine nur bedingt gegeben. Die Tatsache, dass diese Kirche im 19. und 20. Jahrhundert über ein bedeutendes Konglomerat von Industrie- und Handelsunternehmen, Banken sowie Beteiligungen verfügte, bietet die Möglichkeit einer konkreten Fallstudie.

In einem unternehmenshistorischen Zugriff sollen Unternehmensführung und wirtschaftliche Ergebnisse untersucht werden. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie Gemeinwirtschaftlichkeit und spezifischer Wertekanon des Trägers unternehmerische Entscheidungen beeinflussten. Welcher Stellenwert wurde der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beigemessen und welche Konsequenzen hatte dies für Ressourcenzuteilung, Investitionen und Innovationen? Wurden bei Finanzierung, Beschaffung und Vertrieb vorzugsweise auf eigene oder verbundene Unternehmen und Institutionen zurückgegriffen? Wie gestalteten sich Ausbildung, Rekrutierung und Führung von Personal sowie Vergütungen und soziale Leistungen?

Eingebettet wird die Untersuchung in die allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeschichte insbesondere der Region Niederschlesiens, in der der Schwerpunkt der unternehmerischen Aktivitäten der Herrnhuter Brüdergemeine lag.