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Michel van der Hoek: The Dutch diminutive Suffix and palatalization in Medieval Dutch  

Moderne Studien der Diminutivallomorphie im Standardniederländischen begründen die phonologische Basis ihrer Analysen nicht ausreichend. Der Autor lehnt die Interpretation von -tje in der Standardsprache als eine Sequenz von drei Phonemen /tj´/ ab. Die Herkunft der Lautgestalt des “schwachen T-s”, d. h. /tj/, als assibilierter Entwicklung von Germ. *k und seine weitere Existenz in der Nieder­län­dischen Diminu­tiv­allomorphie sprechen dafür, ihn als selbständiges Phonem in die Phonologie des Modernen Standardniederländischen aufzunehmen. Diese Lösung wird unterstützt durch die historischen und dialektologischen Belege zur Diminutiv­bildung im Nieder­län­dischen, die glaubhaft machen, dass die Entwicklung des Diminu­tiv­suffix mit Palatalisierung (Mouillierung) von velaren Konsonanten im Alt- und Mittel­nieder­ländischen verbunden ist. Diese Palatalisierung war ein integraler Teil des mittelalterlichen Niederländischen und nicht nur ein Überbleibsel von einem Ingwä­onischen Substrat.