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Michiel de Vaan: Paragogic -ә in Limburgian: Vowel addition due to a word-final rising tone

Das limburgische Dialektgebiet im Südosten des Niederländischen ist bekanntlich durch eine binäre Opposition zwischen Tonakzent 1 (HL) und Tonakzent 2 (HLH) gekennzeichnet. Ein Teil dieser Dialekte kennt außerdem die fakultative Paragoge eines -∂ nach Silben mit Tonakzent 2, die auf einen Sonoranten enden. Dieser Aufsatz behandelt (a) die phonetischen Merkmale von Silben mit Vokalparagoge, (b) die Bedingungen, unter denen die Paragoge vorkommt, sowie (c) den Ursprung der Paragoge. Das additionelle -∂ erscheint vor allem in prepausaler Stellung, was dadurch erklärt werden kann, dass hier ausreichend pragmatische Betonung gegeben ist, um die vollständige Ausführung der Tonkontur HLH zu gewährleisten. Sprachhistorisch wird die Paragoge meines Erachtens durch eine Rechtsverschiebung des finalen Steigtons hervorgerufen, die die auf Sonorant endenden Silben durch eine Verlängerung des Silbenkörpers verarbeiten.