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Xulio Sousa / Francisco Dubert García: Measuring Language Contact in Geographical Space: Spanish Loanwords in Galician / Sprachkontakt im geographischen Raum messen: Spanische Lehnwörter im Galicischen

ABSTRACT: The quantitative analysis of linguistic data has been used in variational linguistics to reveal relationships between varieties and distribution patterns of linguistic variants that have often been hidden from traditional methodologies. This research approach helps to understand the spatial organization of varieties in a more comprehensive way, as well as the similarities and differences between them, regardless of their classification as languages or regional varieties. Nevertheless, neither modern methodology nor traditional dialectology has yet given much attention to the analysis of the lexical transfer that occurs between varieties that are in close geographical contact, be they varieties of the same or two different languages. The purpose of this article is to show how dialectometric techniques can be used to analyse the contact between linguistic varieties, as well as to identify the distributional patterns of loan words. The data analysed are taken from a Galician linguistic geography project – a Romansh variety spoken in north-western Spain – carried out in the 1960s (“Atlas Lingüístico Galego” – “Galician Language Atlas”). The lexical variables studied contain Galician and Spanish variants. The dialectometric methods used make it possible to identify geographical distribution patterns for the Spanish variants, to identify areas that are more resistant to the inclusion of loan words, and to evaluate the influence that extralinguistic factors can have on the distribution of loan words. Finally, the paper shows the usefulness of quantitative methods to provide a more comprehensive description of contact-induced language change.

Keywords: language contact, lexical borrowing, dialectometry, geolinguistics, Galician, Spanish

 

KURZFASSUNG: Die quantitative Analyse linguistischer Daten wurde in der Varietätenlinguistik verwendet, um Beziehungen zwischen Varietäten und Verbreitungsmustern sprachlicher Varianten zu offenbaren, die den traditionellen Methodiken häufig verborgen blieben. Dieser Forschungsansatz hilft dabei, die räumliche Organisation der Varietäten auf umfassendere Weise zu verstehen, ebenso wie die zwischen ihnen bestehenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede, und zwar unabhängig von ihrer Klassifikation als Sprachen oder regionale Varietäten. Trotzdem hat sich bisher weder die moderne Methodik noch die traditionelle Dialektologie eingehend mit der Analyse des lexikalischen Transfers befasst, der sich zwischen Varietäten ergibt, die in engem geographischem Kontakt stehen, seien dies nun Varietäten derselben Sprache oder zweier verschiedener Sprachen. Dieser Artikel möchte zeigen, auf welche Art dialektometrische Verfahren auch für die Analyse des Kontakts zwischen linguistischen Varietäten verwendet werden können, ebenso wie für die Erkennung der Verbreitungsmuster von Lehnwörtern. Die analysierten Daten sind einem Projekt der Sprachgeografie des Galicischen – einer romanischen Varietät, die im Nordwesten Spaniens gesprochen wird – entnommen, das in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verwirklicht wurde („Atlas Lingüístico Galego“ – „Galicischer Sprachatlas“). Die untersuchten lexikalischen Variablen enthalten galicische und spanische Varianten. Die angewandten dialektometrischen Verfahren ermöglichen es, geografische Verbreitungsmuster für die spanischen Varianten zu erkennen, Gebiete zu identifizieren, die der Eingliederung von Lehnwörtern eher widerstehen, und auch den Einfluss zu bewerten, den extralinguistische Faktoren auf die Verbreitung von Lehnwörtern haben können. Schließlich zeigt die Arbeit den Nutzen quantitativer Methoden, um eine umfassendere Beschreibung von kontaktbedingtem Sprachwandel zu geben.

Schlagworte: Sprachkontakt, Lehnwörter, Dialektometrie, Geolinguistik, Galicisch, Spanisch