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Angélica Prediger / Mechthild Habermann: Identität und Sprache in Südbrasilien. Böhmisch – Hunsrückisch – Portugiesisch in Kontakt

KURZFASSUNG: Der Beitrag handelt vom „neuen“ Selbstverständnis der Deutschbrasilianer/ -innen, wie es sich in Interviews in drei böhmischsprachigen Orten Südbrasiliens zeigt. Die in den semistrukturierten Interviews konstruierte Identität der Nachkommen der böhmischen Einwanderer schöpft sich primär aus dem Identitätsrepertoire der Vergangenheit. Identitätsstiftend ist die gemeinsame Sprache, die das Gestern vom Heute und den Sprachraum des Böhmischen von Sprachräumen anderer Kontaktvarietäten und des Portugiesischen trennt. Die neue, „hybride“ Identität wird im Diskurs konstruiert, indem sich die Sprecher/-innen bestimmter objekt- und metasprachlicher sowie diskursbegleitender Mittel bedienen, um die eigene Identität zu konsolidieren.

Schlagworte: Hybride Identität, Sprachraum, Böhmisch, Hunsrückisch, Portugiesisch, Südbrasilien

ABSTRACT: The article deals with the “new” self-image of the German-Brazilians as becomes apparent in interviews in three Bohemian-speaking places in Southern Brazil. The identity of the descendants of Bohemian immigrants as constructed in the semi-structured interviews is primarily based on the identity repertoire of the past. The common language serves their new identity by separating the past from the present and helping to differentiate the language area of Bohemian from that of other contact varieties and Portuguese. The new, “hybrid” identity is constructed within the discourse, in that the speakers use object-language, metalinguistic and discursive means to consolidate their identity.

Keywords: Hybrid Identity, Language Area, Bohemian, Hunsrück, Portuguese, Southern Brazil