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Andrin Büchler / Lars Bülow / Nicolai Rawyler: Welchen Einfluss nimmt der Bildungsgrad auf die k-Affrizierung im Schweizer Standard?

KURZFASSUNG: Der folgende Beitrag legt den Fokus auf die soziolinguistischen Faktoren der Variation im gesprochenen Standard in der Deutschschweiz. Konkret wird überprüft, welchen Einfluss der Bildungsgrad (tertiär vs. sekundär), das Geschlecht (männlich vs. weiblich) und die Situationalität der Sprachproduktionsaufgabe (normorientiert vs. verständigungsorientiert) auf die k-Variation haben. Dazu wurden Sprachproduktionsdaten im Umfang von ca. 20 Minuten von 16 Gewährspersonen aus der Stadt Biel (Kanton Bern) (im Alter zwischen 19 und 39 Jahren) aufgenommen und ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass insbesondere der Bildungsgrad der Gewährspersonen mit der k-Realisierung korreliert. Personen mit sekundärem Bildungshintergrund verwenden im Vergleich zu Personen mit tertiärem Bildungsabschluss signifikant häufiger k-Affrizierungen. Für das Geschlecht, die Situationalität der Sprachproduktionsaufgabe sowie die lautliche Umgebung lassen sich hingegen keine signifikanten Effekte in den von uns gerechneten Modellen nachweisen.

Schlagworte: Variationslinguistik, gesprochene Standardsprache in der Deutschschweiz, k-Affrizierung, Bildungsgrad, Situationalität, Geschlecht

ABSTRACT: This paper explores sociolinguistic variation found for the phonetic variable (k) in Swiss Standard German. Data is based on sociolinguistic interviews, including conversational passages, two reading tasks, and translation tasks, gathered from 16 Biel-born adults (all working and living in Biel) ranging from age 19 to 39. Results show that educational level is a robust predictor for explaining (k) variation (i. e. [kh] vs. [kx]). Secondary educated participants were significantly more likely to use affricated variants than tertiary educated participants.

Keywords: variationist sociolinguistics, spoken Swiss Standard German, k-affrication, level of education, attention to speech, gender