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Lea Schäfer: Diachrone Zugänge zur Stereotypenbildung am Beispiel alemannischer Dialekte der Schweiz

KURZFASSUNG: Schweizerdeutsche Dialekte werden sowohl in der Fremd- als auch in der Selbstwahrnehmung gerne als besonders exotische Varietäten dargestellt. Im Folgenden wird die perzeptionsbasierte Darstellung von alemannischen Dialekten der Schweiz in Dramentexten des 16.-19. Jahrhunderts vorgestellt, um zum einen alemannische Stereotype zu identifizieren, was auch heißt, deren historische Entwicklung nachzuvollziehen, und zum anderen dienen die schweizerdeutschen Dialekte hier als Drosophila der deutschen Dialekte um exemplarisch das Potenzial literarischer Adaptionen als Quelle einer historischen Dialektologie vorzustellen. Dazu werden zunächst Konzepte der literarischen Adaption und der Stereotypenbildung (Indexikalisierung) vorgestellt um anschließend am Beispiel eines Samples zu schweizerdeutschen Dialekten die konkreten Strukturen der Adaptionen zu untersuchen. Abschließend wird mit einem näheren Blick auf zwei morphologische Phänomene (Kurzverben und Diminution) Form und Entstehung von zwei Dialektstereotypen näher diskutiert.

Schlagworte: Wahrnehmungsdialektologie, Historische Dialektologie, Alemannische Dialekte, Diminution

Keywords: Perceptual dialectology, historical dialectology, Alemannic dialects, diminution