Hauptinhalt

Filmscreening & Künstlerinnengespräch zu Geschichtsschreibung und Materialität mit Künstlerin Maya Schweizer

Veranstaltungsdaten

07. Juli 2025 18:30 – 07. Juli 2025 20:30
Termin herunterladen (.ics)

Kino Capitol, Marburg

Sans histoire
avenir et souvenir
d'une discussion
d'un soir

#SpeakingOfMultitudes 4: Filmscreening & Künstlerinnengespräch. zu Geschichtsschreibung und Materialität mit Künstlerin Maya Schweizer

Wie lässt sich erinnern, wo das Vergessen droht? In ihren Filmen Sans histoire (2023) und Voices and Shells (2020) erkundet Maya Schweizer die Fragilität kollektiver Erinnerung, die Materialität von Geschichtsschreibung und die Rolle filmischer Praktiken im Umgang mit Vergangenheit. Im Anschluss an das Screening lädt ein Gespräch mit der Künstlerin dazu ein, die Möglichkeiten künstlerischer Reflexion zwischen Archiv, Gedächtnis und mediengestützter Erinnerung neu zu denken.

Maya Schweizer ist eine in Deutschland und Frankreich lebende Künstlerin und Filmemacherin, deren Schwerpunkt auf experimentellen Video- und Filmarbeiten liegt. Sie studierte Kunst und Kunstgeschichte in Aix‑en‑Provence, Leipzig und Berlin (Meisterschülerin bei Lothar Baumgarten, UdK Berlin, 2007) und setzt sich in ihren Werken mit kollektiver und individueller Erinnerung, Identität sowie den Spuren historischer Orte auseinander.

Sans histoire (2023)
In Sans histoire entwirft Maya Schweizer ein filmisches Gedankenexperiment über ein Bewusstsein ohne Geschichte. Die Videoarbeit reflektiert kollektives Erinnern angesichts globaler Krisen und fragt, wie digitale Speicherung Vergessen fördert oder verhindert. Zwischen Dystopie und Utopie lotet der Film mögliche trans- und posthumane Zukünfte aus. Die Arbeit entstand 2023 im Rahmen des Dagesh-Kunstpreises, der vom Jüdischen Museum Berlin und „Dagesh – Jüdische Kunst im Kontext“ vergeben wird. Der Film wurde 2023 für ihre Einzelausstellung im Jüdisches Museum Berlin erstellt.

Voices and Shells (2020)
Voices and Shells von Maya Schweizer führt durch die unterirdischen Gänge Münchens und verwebt Stimmen, die von Erinnerung, Verlust und Gewalt erzählen. Der Film erkundet die Stadt als lebendigen Körper im Fluss der Zeit, in dem Geschichte, Natur und Architektur ineinandergreifen. In collageartiger Form verschmelzen Ton, Bild und Erzählfragmente zu einer vielschichtigen Reflexion über Erinnerung, Vergänglichkeit und die Spuren der Vergangenheit im urbanen Raum. Der Film wurde 2020 für ihre Einzelausstellung im Museum Villa Stuck hergestellt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der von Elena Zanichelli entwickelten Reihe #SpeakingOfMultitudes statt, die das Sprechen mit und als Multitude zum Ausgangspunkt nimmt, um zentrale Fragen an die Kunstgeschichte als diskursive Praxis zu richten.

Wann? 7. Juli 2025, 18.30 Uhr
Wo? Kino Capitol, Marburg

Eintritt frei

Organisation und Moderation: Elena Zanichelli und Alexandra Karg

Veranstalter

Prof. Dr. Elena Zanichelli

Kontakt