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Canadian Studies Day 2015: Teaching Canada - Enseigner le Canada (25.-27.06.2015)

Die diesjährige Konferenz des Marburger Zentrum für Kanada-Studien am 25.-27.06.2015 widmete sich dem Thema "Teaching Canada – Enseigner le Canada" und war die wohl größte und internationalste Konferenz, die das Zentrum organisiert hat. Führende Fachwissenschaftler und Fachwissenschaftlerinnen sowohl aus Kanada als auch aus zahlreichen europäischen Ländern wie Österreich, Rumänien, Tschechien, Slowenien, der Slowakei, Großbritannien und Deutschland stellten Studien zur kanadischen Literatur, Politik, Geschichte und Musik vor, während Lehrerinnen und Lehrer aus der Praxis berichteten und erfolgreiche Lehrmodelle und Projekte präsentierten. Neben den beeindruckenden Beispielen aus Praxis und Theorie kam auch die problematische Lage der Kanada-Studien angesichts zurückgefahrener Förderungsprogramme zur Sprache. Höhepunkte der Konferenz waren Berichte von Schülerinnen und Schülern des Grimmelshausen-Gymnasiums Gelnhausen über ihre Austauschaufenthalte in Kanadas, der Bericht der FrancoFous über ihr selbstgeschriebenes Theaterstück "Le monde est petit" sowie vor allem die mitreißende Theateraufführung des Dramas "And So it Goes" durch den Canada Workshop der Beruflichen Schulen Gelnhausen.

Am 25. Juni eröffneten Professor Martin Kuester, der Direktor des Marburger Zentrum für Kanada-Studien, und Professorin Carmen Birkle, die Prodekanin des Fachbereichs Fremdsprachliche Philologien der Philipps-Universität Marburg, die Tagung und begrüßten die Vortragenden sowie die Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmer. In seinem Eröffnungsvortrag zum Thema "Alice Munro and the Art of Her Fiction" sprach Professor David Staines von der University of Ottawa über die kanadische Nobelpreisträgerin und ihre besondere Art über die Gegend in der sie lebt zu schreiben und wie sie die Bedeutung alltäglicher Situationen in ihren Texten verarbeitet. Nach einer lebhaften Diskussion referierten Olivia Kirchner, Alexander Mai und Sebastian Kunkel vom Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen über ihr "Canadian Adventure," indem sie über ihre Erfahrungen als Austauschschüler und Austauschschülerinnen in Kanada berichteten. Sie zeigten den Zuhörenden nicht nur, was sie in ihrer Freizeit gemacht haben und wie das Leben in ihren Gastfamilien war, sondern sie erzählten auch von ihren Erfahrungen mit einem anderen Schulsystem in Kanada. Die nächste Referentin, Marta Neüff von der Botschaft von Kanada in Berlin, stellte den Marshall McLuhan Salon, ein interaktives Lernzentrum, vor, das sich in der Botschaft in Berlin befindet. Sie zeigte den Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmern die vielfältigen Möglichkeiten, die Besuchern und Besucherinnen des McLuhan Salons geboten werden, um sich über Kanada zu informieren und zeigte die vielfältigen Ressourcen auf der Website. Eine weitere, wichtige Rechercheplattform stellte Manfred Overmann von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg vor, der seine Website "Cours Québec" präsentierte, die eine Fülle an Informationen und Materialien für Lehrende zugänglich macht. Der Eröffnungstag schloss mit einem Empfang ab, der freundlicherweise von der Botschaft von Kanada in Berlin gesponsert wurde.

Am Freitag, den 26. Juni wurde die Tagung mit einem Keynote-Vortrag von Professorin Ursula Moser von der Universität Innsbruck fortgesetzt. In ihrem Vortrag zum Thema "Enseigner le Canada au niveau universitaire: la chanson comme médiateur culturel"  zeigte Moser wie die musikalische Form des Chansons in der universitären Lehre eingesetzt wurden kann. Nach dem Keynote-Vortrag besuchten die Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmer weitere Vorträge, die in parallel stattfindenden Sitzungen organisiert waren und Themen wie "Langue et littérature francocanadiennes","International Relations" und "Multiculturalism" abdeckten. Manfred Overmann bot zusätzlich noch einen Workshop an, in dem Studierende, Lehrerinnen und Lehrer sowie Universitätsdozentinnen und Unversitätsdozenten an eigenen Lehrmaterialien zu frankokanadischen Themen arbeiten konnten. Der zweite Tag endete mit einer Veranstaltung zum kanadischen Theater. Natascha Vonderschmitt und Andreas Zamfir von der studentischen Theatergruppe Les FrancoFous aus Marburg referierten über ihr selbstgeschriebenes Stück "Le monde est petit" und ermutigten Lehrende, Studierende, Schülerinnen und Schüler sich kreativ mit frankokanadischen Themen auseinanderzusetzen. Der Abend wurde durch ein Theaterstück des Canada Workshops der Beruflichen Schulen Gelnhausen abgerundet. Mit Unterstützung ihrer Lehrerinnen Elisabeth Battenberg und Irmgard Herget führte eine Schüler- und Schülerinnengruppe George F. Walker’s Stück "And So It Goes" in voller Länge auf. Die äußerst professionelle Aufführung der Schülerinnen und Schüler verdeutlicht, wie viel Enthusiasmus das Thema Kanada sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei Lehrerinnen und Lehrern hervorruft.

Der letzte Tag der Tagung, der 27. Juni, begann auch mit einem Keynote-Vortrag. Professor Waldemar Zacharasiewicz von der Universität Wien hielt einen Vortrag über "Jack Hodgins and Fiction from the Pacific Rim", den er mit Zitaten aus einer von Hodgins Kurzgeschichten abschloss, die in Marburg spielen. Danach gingen die Tagungsteilnehmer wieder in parallele Sitzungen, wo sie Themen wie "History/histoire", "Teaching Canada", "Anglo-Canadian Literature" und "Cultural Studies" diskutierten. In seiner Abschlussrede bedankte sich Martin Kuester bei allen Vortragenden, Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement für die Kanada-Studien und den lebhaften Austausch über Unterrichtsmethoden und –themen. Besonderer Dank gilt den Sponsoren und Fördereinrichtungen, die die Tagung finanziell unterstützt haben: dem Ursula-Kuhlmann-Fonds und der Universitätsstiftung der Philipps-Universität Marburg, dem Marshall McLuhan Salon und der Botschaft von Kanada in Berlin, dem Ontario International Marketing Centre, der Gesellschaft für Kanada-Studien und dem Ingenieurbüro Pfeiffer & Schmidt in Marburg. Sowie: der Buchhandlung Roter Stern in Marburg, dem Ernst-Klett-Verlag und dem Verlag UTB.