02.09.2022 Tag des offenen Denkmals: Die Gerling Sternwarte

Besuchen Sie am "Tag des offenen Denkmals" am 11. September 2022 die Gerling-Sternwarte und die Physikalische Sammlung!

Fotograf: Jan Loske
Die Gerlingsternwarte aus nordwestlicher Richtung, 2014

Sonntag, 11. September 2022, 14 Uhr

Am 12. Oktober 1841 spähte Christian Ludwig Gerling zum ersten Mal mit einem Teleskop in seiner neu errichteten Sternwarte in den nächtlichen Sternenhimmel. Die Sternwarte war für astronomische Forschungen bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Tauchen Sie an historischer Stätte in die Astronomiegeschichte des 19. Jahrhunderts ein!

Programm

  • Besichtigungen der Sternwarte ab 14 Uhr, Dauer 30 min
  • Besichtigung der Physikalischen Sammlung ab 14 Uhr

Eine Sternwarte im 19. Jahrhundert

Die offenen Fragen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Bereich der Himmelskunde beschäftigten sich mit unserem eigenen Sonnensystem: Was sind seine Ausmaße und gibt es mehr als die damals bekannten 7 Planeten?

Auf beide Fragen findet man Antworten mit präzisen Messungen. Christian Ludwig Gerling hat genau dies umgesetzt: mit seinem Passageinstrument, justiert mittels des etwa 4km entfernt errichteten Meridiansteins, beteiligte er sich an der Erstellung besserer Sternkarten und an der Suche nach Kleinkörpern in unserem Sonnensystem. Die Messungen Gerlings und seiner Schüler sind die ältesten dokumentierten Asteroidenbeobachtungen Hessens!

Zur Vermessung der Größe unseres Sonnensystems initiierte er eine US-amerikanische Expedition nach Chile, die zur Gründung der ersten Sternwarte auf dem südamerikanischen Kontinent führte. Die Leitung der Sternwarte übernahm Carl Wilhelm Mösta aus Zierenberg, ein Student Gerlings.

Sternbedeckungen durch den Mond konnten zur genauen Positionsbestimmung genutzt werden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Astronomen mit der Erforschung veränderlicher Sterne. Die Sternwarte wurde für astronomische Forschungen bin in die 30er Jahre des 20. Jahrhundert genutzt.

Die Gerling-Sternwarte der Philipps-Universität ist die einzige bekannte Sternwarte aus dem 19. Jahrhundert, die noch über einen an originalem Platz sitzenden und von der Sternwarte aus einsehbaren Meridianstein verfügt!

Begleitete Besichtigungen ab 14 Uhr in kleinen Gruppen bis zu 10 Personen

Wenn Sie sicher an diesen Tagen einen Termin zu einer Besichtigung haben möchten, empfehlen wir Ihnen die Online-Anmeldung unter “Buchungen” auf der Webseite des Fördervereins zu dieser Veranstaltung. Dort nicht aufgeführte Termine stehen entweder für die Online-Anmeldung nicht mehr bzw. noch nicht zur Verfügung. Nach Eingang und Prüfung Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung per Mail. Ohne diese Bestätigung ist die Reservierung nicht erfolgt.

Bitte beachten Sie, dass der Aufgang zu Sternwarte über eine Treppe durch 4 Stockwerke führt. Es gibt keinen Aufzug. Außerdem möchten wir Sie darauf hinweisen, dass die Führung für Kinder unter 10 Jahren nicht geeignet ist,

Die Anmeldung zu Führungen wird jeweils ein paar Tage vor dem Termin freigeschaltet.
Kleiner Hinweis: Wir halten immer einige Plätze frei, die nicht über die Online-Buchung belegt werden können. Wenn Sie sich vorab keinen Platz reservieren konnten, erkundigen Sie zu Beginn der Veranstaltung am Info-Tisch im Innenhof des Renthof 6 nach noch freien Plätzen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Die Physikalische Sammlumg

In der Physikalischen Sammlung – am Fuße der "Alten Sternwarte" – können Sie einen Einblick in die Wunderwelt früherer Mess- und Experimentiertechnik erleben. Die Anschaffung von Geräten im 17. Jahrhundert zur Demonstration von Naturphänomenen betrachtet man heute als die Gründung der „Physik“ als eigenständige Wissenschaft. Neben alten Pumpen (aus dem 17. Jahrhundert!), Elektrisierapparaten, Mikroskopen etc. erfahren Sie Details zur Geschichte „der Physik“ in Marburg.

Weitere „himmlische“ Veranstaltungen in diesem Jahr entnehmen Sie bitte unserem Jahresprogramm.

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