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Gerlings Lebenslauf

Christian Ludwig Gerling (* 10. Juli 1788 in Hamburg; † 15. Januar 1864 in Marburg) war ein deutscher Mathematiker, Astronom und Physiker.

Chr. L. Gerling 1857, Ernennung zum Geheimrat
Chr. L. Gerling 1857, Ernennung zum Geheimrat

Gerlings Vater, der ebenfalls den Namen Christian Ludwig Gerling trug, war Pastor an St. Jacobi in Hamburg. Gerling besuchte dort das Johanneum. Sein Lehrer Karl Friedrich Hipp, der sich nach dem Tod des Vaters um die weitere Ausbildung des 12-jährigen Knabens kümmerte, schickte ihn 1809 nach Helmstedt. Dort war er zwar für Theologie immatrikuliert, besuchte aber dennoch eine Mathematik-Vorlesung bei Johann Friedrich Pfaff.

Als die Universität Helmstedt 1810 geschlossen wurde wechselte er, wie auch Pfaff, nach Göttingen. Dort arbeitete er bald zusammen mit seinem Jugendfreund Johann Franz Encke – dessen früh verstorbener Vater war als Diakon ebenfalls an St. Jacobi tätig – an der Sternwarte unter Carl Friedrich Gauß und Karl Ludwig Harding. Nachdem er das Theologiestudium aufgegeben hatte, promovierte er 1812 bei Gauß mit einer Arbeit zur Berechnung von Sonnenfinsternissen.

Er zählte zu den bevorzugten Schülern von Gauß. Diese Begegnung ist ein bestimmendes Ereignis seines Lebens gewesen: Gerling verdankt Gauß nicht nur seine wissenschaftliche Ausbildung, sondern es bildete sich im Laufe der Jahre zwischen den beiden Männern eine Freundschaft, von der ein ausgedehnter Briefwechsel zeugt.

1812 wurde er Professor am Lyzeum in Kassel. Dort blieb er fünf Jahre. 1814 heiratete er Christiane Suabedissen. Das Paar hatte einen Sohn und drei Töchter. 1817 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor für Mathematik, Astronomie und Physik nach Marburg. Dort blieb er trotz mancher weiterer verlockender Berufungen (Dorpat 1819, Tübingen 1831, Göttingen 1833) bis zu seinem Tod.

Gerlings Grab auf dem Friedhof am Barfüßertor, Marburg
Gerlings Grab auf dem Friedhof am Barfüßertor, Marburg

Er verstarb am 15. Januar 1864 und wurde am Friedhof am Barfüßertor beigesetzt.