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Repetitionstheodolit

Foto Marburg / Christian Stein
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Repetitionstheodolit, Breithaupt, Kassel, 1823

Das Messgerät der Kurhessischen Landvermesseung

Der Repetitionstheodolit ist eine Weiterentwicklung der ersten Messgeräte der Geodäsie (Landvermessung), die seit Ende des 18. Jahrhunderts eine Blüte erlebte. Vermessen wurden dabei die Richtungen verschiedener markanter Geländepunkte zueinander, sowohl die Höhenabweichungen als auch die Winkel in der Horizontalen.

Der Repetitionstheodolit erlaubt die Verbesserung der Messgenauigkeit durch wiederholte Durchführung der Messung mit um 180° verdrehtem Messgerät. Dabei dreht man das Fernrohr sowohl um die senkrechte, als auch um die waagrechte Achse und eliminiert somit Ungenauigkeiten in den Gradskalen des Gerätes.

Solche Messungen waren im 18. Und 19. Jahrhundert eine Domäne der Astronomen, denn mit genau den gleichen Methoden wurde auch der Sternenhimmel vermessen, um einen präzisen Katalog der Sterne anlegen. Der Marburger Theodolit war vor allem für die Kurhessische Triangulierung (Landvermessung) von Prof. Gerling angeschafft worden, die er im Auftrag des Landgrafen von 1822 bis 1837 durchführte. Die von ihm dabei erzielte gesamte Genauigkeit der Messung beträgt 0,946“! Daneben war der Theodolit auch im Einsatz für astronomische Messungen.

Die Toise und dieser Theodolit sind die einzigen bekannten noch vorhandenen Artefakte der ersten wirklich präzisen Vermessung des größten Teils von Hessen!

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