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DFG research unit 2358 | P3 Ecology, Paleoecology and Evolutionary Ecology

Dr. Graciela Romero, Mekbib Fekadu, Prof. Lars Opgenoorth

Foto: Lars Opgenoorth

Das Teilprojekt 3 (Ecology, Paleoecology and Evolutionary Ecology) der FOR 2358 untersucht die von Feuer, Beweidung und bodenwühlenden Kleinsäugern bestimmte Störungsökologie des größten alpinen Ökosystems Afrikas, den Bale Mountains Südäthiopiens. Ziel ist es, das Alter, die Dynamik und die Klimagebundenheit des alpinen Anthropozän, der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft des Hochgebirges, zu erkennen. Der hohe Endemismus bezeugt die Stabilität des Ökosystems in evolutionären Zeitskalen. Feuerkontinuität hat den Erica-Gehölzbestand seit mindestens 15.000 Jahre beeinflusst und afroalpine Vegetation mit Wohnbauten endemischer Kleinsäuger mutmaßlich ausgeweitet. Die Anwesenheit mittelsteinzeitlicher Jäger lässt dabei eineintensive Feuereinwirkung seit mindestens 45.000 Jahren vermuten. Teilziele der zweiten Phase sind (1) die Umweltrekonstruktion seit Anwesenheit des Menschen mittels Holzkohlen- und Pollenanalyse und in der Brücke zu Projekt C2 unter Einsatz genetischer Methoden auf der Landschaftsebene, an Seesedimenten und Klippschliefer-Dunghaufen, (2) die Erfassung afroalpiner Vegetationsmuster im Verhältnis zu Erica-Gehölzen und ihrer raum-zeitlichen Dynamik. Letzteres wird insbesondere bezüglich Erica-Verjüngung sowie klima- oder feuer-abhängigen Dynamik von Kleinsäuger-Wohnbauten und ihrem endemischen Pflanzenbestand betrachtet. Die übergeordnete Frage bleibt, ob Feuer in diesem Ökosystem maßgeblich natürlich oder menschverursacht sind.