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Tätigkeitsfelder Physik

Physik, wie sie an Universitäten gelehrt wird, steht nicht gerade im Verdacht, für den Arbeitsmarkt auszubilden. Dennoch sind die für Absolvent*innen der Physik gemeldeten Arbeitslosenquoten seit Jahren unterdurchschnittlich niedrig. Warum? Weil nur so wenige überhaupt Physik studieren? Oder, weil Physiker*innen nicht nur in der Physik punkten können?

Das Fach Physik an der Universität betreibt Grundlagenforschung und wer hier studiert, sollte Lust an den Grundlagen der Forschung mitbringen. Aber wer sich auf die Grundlagen einlässt, wird so gut ausgebildet, dass er oder sie sich auch auf dem Arbeitsmarkt außerhalb der Universität erfolgreich bewegen kann.

Der Schlüssel zum Erfolg der Menschen aus der Physik ist das „Experiment“. Jedes Experiment folgt der kreativen Strenge aus Theorie, Hypothese, Versuchsaufbau, Messung, Auswertung und Dokumentation. Anderswo nennt man so was „Projekt“. Für jede Messung werden kleine bis große Aufbauten ersonnen und Gerätschaften angewandt: Technologie. Um die Messungen auswerten und die Messergebnisse bewerten zu können, muss mathematisch gedacht und statistisch analysiert werden können: angewandte Mathematik. Viele Experimente werden heutzutage nicht mehr auf dem Versuchstisch durchgeführt, sondern können mit Hilfe von Software simuliert werden, leider mit Software, die nicht unbedingt dafür gedacht war. Man muss also in Simulationen denken UND programmieren können. Ein Experiment, das was gelten soll, muss an anderer Stelle von anderen Leuten nachvollzogen werden können: Dokumentation ist vielleicht das strengste Element, das einem das Studium der Physik liefern kann, Zusammenarbeit, Austausch und Kommunikation das überraschendste.

Lesen, schreiben, rechnen, messen, auswerten, programmieren, simulieren, dokumentieren, kommunizieren – dies alles kann man in der Physik von Anfang an auf vergleichsweise hohem Niveau lernen. Dabei sind dies alles Kompetenzen, die sowohl in der Wissenschaft als auch in Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr gefragt sind. Je mehr ich davon mitnehmen will, desto eher sollte ich mich darauf einlassen, länger in dem Fach zu verbleiben und vielleicht den Master anzustreben. Wenn ich als Physiker*in in der Physik erfolgreich sein möchte, wird auch heutzutage der Weg an einer Promotion kaum vorbeigehen. Wenn ich aber bereit bin, mich und meine Kompetenzen auch auf andere Felder zu tragen, kann ein Berufseinstieg bereits auf Bachelorbasis erfolgreich sein. Tatsächlich gelingt dies Physiker*innen signifikant leichter als ihren Kommiliton*innen aus anderen Naturwissenschaften.

Auf diesem Weg kann es sich lohnen, „Anleihen“ aus den Fachgebieten der Informations-, Wirtschafts-, Bildungs- oder Kommunikationswissenschaften ins eigene Portfolio zu integrieren. Auch dabei erweisen sich Physiker*innen als erfolgreich, denn eins können sie bestimmt: Lernen und Verstehen!

So ergeben sich für die Physik folgende Tätigkeitsfelder:

Diese Informationen wurden auf Grundlage von BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit und den Absolventenstudien der Philipps-Universität zusammengestellt. Wir danken Edgar Losse von der Agentur für Arbeit Marburg für die Anregung und Unterstützung.

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