18.08.2025 Interviewprojekt KOLOT online

Seit dem vergangenen Jahr widmet sich das audiovisuelle Interviewprojekt KOLOT der Reflexion der Massaker um den 7. Oktober 2023 und ihre Folgen für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Nun sind die ersten Videointerviews veröffentlicht – zugleich geht die neue Projektwebsite www.kolot-stimmen.de online.

KOLOT (hebräisch „Stimmen“) ist ein dokumentarisches und künstlerisches Projekt in Trägerschaft von OFEK e.V., das zu den ersten in Deutschland und Europa gehört, die sich der Erinnerungsarbeit an den 7. Oktober 2023 aus jüdischer Perspektive widmen. Es macht Erfahrungen sichtbar, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft an den Rand gedrängt werden, und bewahrt die Erzählungen jüdischer Protagonist:innen. Die audiovisuelle Interviews thematisieren nicht nur aktuelle Formen antisemitischer Gewalt, sondern bringen auch frühere Traumata ins Gedächtnis, die durch die Ereignisse vom 7. Oktober neu aufgebrochen sind.

Marina Chernivsky, die das Projekt kuratiert, erklärt zum Start der Webseite:
„Der 7. Oktober hat verdrängte Schichten jüdischer Erinnerung aufbrechen lassen und zugleich neue, tiefe Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen. KOLOT sammelt, dokumentiert und verdichtet Stimmen aus der Community. KOLOT schafft Raum für biografische Fragmente, kollektive Erfahrungen und das Unaussprechliche – ein Archiv, das unsere Erinnerung bewahrt.“

KOLOT wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.