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Tarifabschluss Landesbeschäftigte

15.10.2021

Bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Landes Hessen ist ein Abschluss erzielt worden. Gewerkschaften und das Land haben umfangreiche Regelungen vereinbart, unter anderem bei den Befristungen im Hochschulbereich, bei der Digitalisierung, beim mobilen Arbeiten.

Die Gehälter steigen um 4 Prozent in zwei Schritten. Ab dem 1. August 2022 gibt es 2,2 Prozent mehr Geld, ab dem 1.August 2023 dann 1,8 Prozent, mindestens aber 65 Euro. Für die Jahre 2021 und 2022 gibt es steuer-und sozialabgabenfreie Sonderzahlungen von jeweils 500 Euro und jeweils 250 Euro für die Auszubildenden. Die Ausbildungsentgelte steigen zweimal um 35 Euro, und zwar ebenfalls zum 1.August 2022 und 2023. Die Laufzeit beträgt 28 Monate.

Die Verhandlungsführerin der Gewerkschaften und ver.di Bundesvorstandsmitglied Christine Behle: „Mit diesem Abschluss tragen wir der schwierigen Corona-Situation Rechnung. Wichtig ist, dass der Reallohnverlust für die Beschäftigten, die nicht nur in der Pandemie für das Funktionieren des Staates sorgen, vermieden werden konnte. Insbesondere die Sonderzahlung in Höhe von insgesamt 1.000 Euro wirkt direkt bei den Beschäftigten. Damit stellt sie eine starke soziale Komponente dar. Die zusätzlichen Vereinbarungen enthalten einige zukunftsweisende Themen wie Tarifverträge zur Digitalisierung und zum mobilen Arbeiten. Besonders hervorzuheben sind die Verbesserungen für die Auszubildenden mit einer unbefristeten Übernahme ab der Abschlussnote 3 und einer verbesserten Einstufung nach bestandener Ausbildung.“

Für Lehrkräfte wird eine Entgeltordnung erarbeitet. Studentische Hilfskräfte erhalten künftig einen Mindestlohn von 12 Euro die Stunde. Bezüglich befristeter Beschäftigung im Hochschulbereich werden die Gespräche mit dem Ziel der Ausweitung unbefristeter Stellen fortgesetzt. Auch ein Tarifvertrag Digitalisierung gehört zum Abschluss. Er bietet Beschäftigten Sicherheit bei betrieblichen Veränderungen durch die Digitalisierung. Ein Tarifvertrag Mobiles Arbeiten gibt den Rahmen für örtliche Dienstvereinbarungen vor, die mobiles Arbeiten verbindlich regeln sollen.

 Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf die Landes- und Kommunalbeamt*innen übertragen werden.

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Flugblatt zum Abschluss

Auftakt Tarifverhandlungen Land Hessen

Beim Auftakt der Tarifverhandlungen für die hessischen Landesbeschäftigten hat das Land kein Angebot vorgelegt. Innenminister Beuth würdigte zwar ausdrücklich die Leistungen der Beschäftigten in der Pandemie als herausragend und bedankte sich bei ihnen. Insgesamt würden die Gewerkschaftsforderungen das Land aber finanziell überfordern. Um eine angemessene Erhöhung zu finden, müsse weiter miteinander gesprochen werden.

ver.di-Verhandlungsführerin Christine Behle erwiderte, die Leistung der Beschäftigten müsse sich in einer anständigen Tariferhöhung niederschlagen. Sie hätten dafür gesorgt, dass das Land in den vergangenen anderthalb Jahren während der Pandemie funktioniert hätte. Die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst müssten außerdem attraktiver werden. „Wir wollen mit dem Land über Entlastung und Digitalisierung sprechen. Wir werden uns für einen tariflichen Rechtsanspruch auf Home-Office einsetzen.“

Die Gewerkschaften fordern für die zirka 45.000 Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro. Das Entgelt für die Auszubildenden soll um 100 Euro monatlich erhöht werden.

Die Verhandlungen werden am 14. und 15.Oktober in Dietzenbach fortgesetzt

Begleitend zum Verhandlungsauftakt haben gut 200 Hochschulbeschäftigte am Mittwoch in mit Aktionen in Kassel, Marburg, Darmstadt und Frankfurt am Main für mehr unbefristete Beschäftigung protestiert. Sie erwarten von den Tarifverhandlungen

Mindestquoten unbefristeter Beschäftigung und dass Befristungen im administrativ-technischen Bereich auf persönliche Vertretungen beschränkt werden.
 

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