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Anatomie - ein neues Lehrgebäude

Zeichnung: pbr
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Allgemein

Das Institut für Anatomie und Zellbiologie erhält ein neues Institutsgebäude mit Lehr- und Laborräumen. Im Februar 2020 wurde mit dem Bau begonnen, zum Sommersemester 2023 soll das Gebäude voraussichtlich in Betrieb genommen werden. Die Kosten für Bau und Ersteinrichtung werden nach jetzigem Planungsstand rund 17 Millionen Euro betragen. Das Gebäude entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem 2014 fertiggestellten Modulbau von Synmikro (ZSM 1).

Der Neubau wurde aufgrund einer gesetzlichen Neuregelung der Formaldehyd-Grenzwerte dringend erforderlich. Das bestehende, 1902 fertiggestellte Anatomie-Gebäude in der Robert-Koch-Straße kann aus statischen Gründen nicht mit der notwendigen Lüftungs- und Absaugtechnik nachgerüstet werden. Bedingt durch die Dringlichkeit der Baumaßnahme wird das Projekt im Vorgriff auf die Finanzmittel aus dem „Heureka II“-Programm der hessischen Landesregierung finanziert.

In dem neuen Anatomie-Gebäude sollen in erster Linie Praktika stattfinden. Die Forschungslabore und die Büros der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befinden sich in dem benachbarten Modulbau "ZSM 1", der zuvor vom Zentrum für Synthetische Mikrobiologie genutzt wurde.

Architektur

Das kubische Gebäude folgt der Hauptzugangsrichtung des Campus Lahnberge - von Nord-Westen kommend – und öffnet sich hier mit einem zweigeschossigen Haupteingang. Ausgehend von der Struktur der Umgebungsbebauung nimmt der Neubau die Baufluchten des benachbarten Modulbaus „ZSM 1“ auf.

Neben einer Prosektur zur Konservierung und Vorbereitung der Körperspenden wird der Neubau zwei Präparier-Säle, einen Histologie-Saal, Seminarräume sowie eine Anlieferung und Räumlichkeiten für die Haustechnik beherbergen. Alle Funktionsräume der Anatomie sollen auf kurzen, klar strukturierten Wegen erreichbar sein. Das zweigeschossige Foyer erschließt die allgemeinen Studierenden-Bereiche im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss. Die Studierenden erreichen den Histologie-Saal im ersten Obergeschoss über eine Freitreppe im Foyer, wobei die Galerie als Aufenthalts- und Wartebereich genutzt werden kann.

Der Höhenversatz des Geländes spiegelt sich auch im Neubau wieder: Nach Norden hin erscheint der Bau zweigeschossig, nach Süden sind drei Geschosse sichtbar. Im Westen – zum Hof des Modulgebäudes hin – entsteht ein Vorplatz, der mit einer Freitreppe die unterschiedlichen Ebenen verbindet. Im Osten des Gebäudes ist die Anlieferung mit PKW-Stellplätzen vorgesehen.

Das als Stahlbetonkonstruktion ausgeführte Gebäude erhält eine Klinker-Fassade, die partiell durch großflächige, glatte Fassadenelemente unterbrochen wird. Fenster und Wetterschutzgitter werden durch Alublechrahmen eingefasst und strukturieren das Fassadenbild linear.

Daten

  • Bauherr: Land Hessen, vertreten durch die Philipps-Universität Marburg im Rahmen der Teilbauautonomie
  • Nutzer: Philipps-Universität Marburg
  • Baubeginn: II. Quartal 2020
  • geplante Übergabe: Anfang 2024
  • Baukosten (inklusive Ersteinrichtung): ca. 17 Millionen Euro
  • Hauptnutzfläche: ca. 1.680 Quadratmerter
  • Projektleitung: Philipps-Universität Marburg, Dezernat IV
  • Architekt: pbr Planungsbüro Rohling