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MII (Medical Informatics Initiative) - MIRACUM

Vernetzen. Forschen. Heilen - Forschung stärken, Versorgung verbessern. Medizininformatik.

Die Medizininformatik-Initiative schafft die Voraussetzungen dafür, dass Forschung und Versorgung näher zusammenrücken. Derzeit arbeiten alle Universitätskliniken Deutschlands gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und Patientenvertretern daran, die Rahmenbedingungen zu entwickeln, damit Erkenntnisse aus der Forschung direkt den Patienten erreichen können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dafür von 2018 bis 2026 bislang rund € 300 Mio. bereit. Es wurden vier Konsortien gegründet: MIRACUM, SMITH, HiGHmed und DEFUTURE.

MIRACUM

Geförderte Konsortien und Standorte

Der Standort Marburg beteiligt sich an dem Konsortium MIRACUM (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine), welches zehn Universitätsklinika, zwei Hochschulen und einen Industriepartner aus sieben deutschen Bundesländern vereint. Ziel ist es, klinische Daten, Bilddaten und Daten aus molekularen/genomischen Untersuchungen sowohl standortbezogen als auch standortübergreifend über modular aufgebaute, skalierbare und föderierte Datenintegrationszentren für innovative Forschungsprojekte nutzbar zu machen. Neben der, mit solchen Datenintegrationszentren grundsätzlichen, Möglichkeit der Durchführung von Machbarkeitsstudien, Beobachtungsstudien und der Untersuchung von „Real World Pathways“ in großem Maßstab, wird MIRACUM die Rekrutierung von Patienten für klinische Studien, die Entwicklung von Prädiktionsmodellen und die Präzisionsmedizin unterstützen. Bildgebende Diagnostik, genetische und molekulare Untersuchungen gehören zu den Informationen aus der Klinik, die MIRACUM vernetzt, um beispielsweise Hirntumoren künftig wirkungsvoller behandeln zu können.

Durch die geplante Datenanalyse können Patientinnen und Patienten mit verbesserter Trennschärfe verschiedenen Subgruppen zugeordnet und dadurch gezielter therapiert werden. Die Behandlung von Krebserkrankungen erfordert die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie benötigen in Tumorkonferenzen und in ihrer täglichen Arbeit alle verfügbaren Informationen über ihre Patientinnen und Patienten – vollständig und auf einen Blick.

MIRACUM wird den Nutzen vernetzter Daten und ihrer guten visuellen Aufarbeitung auch in diesem Umfeld demonstrieren. Außerdem wird das Konsortium Datenabfragen für die Rekrutierung von Patientinnen und Patienten für klinische Studien erleichtern. Langfristiges Ziel des Förderkonzeptes ist es, ein leistungsfähigeres, digital vernetztes Gesundheitssystem zu schaffen, das Ärzte, Therapeuten und Patienten dabei unterstützt, Krankheiten besser und früher zu erkennen und die für jede Einzelperson bestmögliche Therapie zu finden.

MIRACUM

Bisherige Fortschritte:

  • Daten verfügbar machen: Erfolgreiche Datenextraktion, -umwandlung, -zuordnung und - bereitstelung von Datenbeständen
  • Analyse: Standortübergreifend, unter Beachtung des Datenschutzes
  • Ergebnis (1): Implementierung eines Vorhersagemodells für die Dauer des Krankenhausaufenthalts
  • Ergebnis (2): Risikofaktoranalyse bei Lungenentzündung
  • Zusätzliche Nutzung: Grundlage für die Entwicklung einer medizinischen App
MIRACUM

Das Medizininformatik-Konsortium MIRACUM wird von Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch geleitet.

Um die Biomedizinische Informatik und Medical Data Science zu stärken, wurden an den MIRACUM Standorten bereits zehn neue Professuren ausgeschrieben und weitere werden folgen.

Zudem soll ein gemeinsames, standort-übergreifendes Masterstudium zu „Biomedical Informatics und Medical Data Science“ aufgebaut werden. Weitere Informationen finden Sie bitte hier

Ihre Ansprechpartner:

Christian Seidemann; Email: