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Die Rolle von Vertrauenskapital für die Akzeptanz digitaler Anlageberatung

Vertrauen ist ein erfolgskritischer Faktor für Finanzgeschäfte im Allgemeinen und Finanzberatungsdienstleistungen im Besonderen. Umfragen belegen, dass Privatanleger Vertrauenswürdigkeit bei der Wahl des Beraters als ausschlaggebenden Faktor ansehen und in der Tat machen einige der Finanzberatungsdienstleistungen inhärenten Eigenschaften – ausgeprägte Informationsasymmetrie, Entscheidungen über anvertrautes Vermögen in erheblichem Umfang, Investitionsrisiko und nicht zuletzt potenzielle Anreizkonflikte aufgrund des Vergütungssystems – einen besonderen kundenseitigen Vertrauensvorschuss erforderlich.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung von Finanzdienstleistungen und der Pandemie, die als Katalysator für virtuelle Interaktionen wirkte, findet Finanzberatung zwischenzeitlich zunehmend im virtuellen Raum statt. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist es daher einerseits, zu prüfen, inwieweit Übereinstimmungen zentraler soziodemografischer Merkmale von Kunde und Berater, die im Falle der Präsenzberatung eine herausragende Rolle für die Bildung von Vertrauenskapital spielen (vgl. Stolper und Walter 2019), auch im virtuellen Raum ihre Gültigkeit behalten. Weiterhin soll untersucht werden, ob für die virtuelle Kunde-Berater-Interaktion neue Determinanten der Beratungsakzeptanz sowie der Umsetzungswahrscheinlichkeit beobachtet werden können.

Mit dem Forschungsprojekt „Die Rolle von Vertrauenskapital für die Akzeptanz digitaler Anlageberatung“, das die Stiftung für die Wissenschaft der Sparkassen Finanzgruppe ab Oktober 2023 über ein Jahr mit rund 60.000€ fördert, wollen Prof. Dr. Stolper und sein Team diesen Fragen nachgehen und zum Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Bedeutung von Vertrauen im Rahmen der digitalen Anlageberatung beitragen.