07.10.2025 Am Mittwoch, den 1. Oktober 2025, präsentierte Daniela Triml-Chifflard ihr Dissertationsprojekt im Panel 006 "Politics as Affective Encounters: Discussing Affective and Material Relationality in Political Anthropology" auf der DGSKA Tagung

In diesem Workshop diskutierten die Panelteilnehmer*innen aktuelle Trends in Richtung Materialität und Affekt in der politischen Anthropologie. Dabei wurden politische Dynamiken als affektive Begegnungen zwischen materiellen Körpern im Raum konzipiert und darüber reflektiert, welchen Beitrag dies zur heutigen Ethnographie der Politik leisten kann.

Daniela Triml-Chifflard präsentierte dabei ihr Dissertationsprojekt, einen binationalen Wasserkonflikt zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti, der im August 2023 aufgrund des Baus eines kleinen Bewässerungskanals haitianischer Bauern am grenzüberschreitenden Fluss Río Masacre entstand. In ihrem Vortrag konzentrierte sie sich auf die affektiven Dimensionen dieser Infrastruktur, die eine transnationale politische Bewegung rund um die kollektive Vorstellung einer zweiten haitianischen Revolution ausgelöst haben.

Diese politische Bewegung führte zur Vollendung des Bewässerungskanals und konnte somit die Souveränität über den grenzüberschreitenden Fluss zurück erlangen. Durch den  Bau des Kanals verhandelte die lokale Bevölkerung eigenständig die Haitianische Außenpolitik von unten und konnte sich in Abwesenheit bedeutender staatlicher Autoritäten als legitimer 
Gesprächspartner in Fragen von geopolitischer Tragweite behaupten.