23.11.2025 Vergangene Woche durften wir in unserem Seminar "Einführung in die Konfliktanthropologie" mit Roviro Lopez einen Vertreter der Friedensgemeinde San José de Apartadó (Kolumbien) in Marburg begrüßen.

In Begleitung von Philipp Naucke  und Moderation von Elisabeth Winterer berichtete Roviro Lopez von der aktuellen (friedens-)politischen Lage Kolumbiens, dem örtlichen Ressourcenabbau und der Gewalt durch illegale bewaffnete Akteure gegen die Mitglieder der Friedensgemeinde und die Bäuer*innen in der Region. Wer sich für die praktische und notwendige Solidaritätsarbeit von Peace Brigades International an der Seite der Friedensgemeinde interessiert, findet hier weitere Informationen: https://pbideutschland.de/de und https://conew.peacebrigades.org/en/about-pbi-colombia

Zum Hintergrund

Die Friedensgemeinde gehört zu den bekanntesten Widerstandsprojekten, Opfergruppen und Friedensinitiativen im ländlichen Raum Kolumbiens. In der nordwestlichen Konfliktregion Urabá gelegen, leistet diese kleinbäuerliche Gemeinde seit mehr als 25 Jahren Widerstand gegen alle (il)legalen bewaffneten Akteure und die von ihnen ausgehende Gewalt; sie wurde Opfer von unzähligen Verbrechen, darunter ca. 300 Morde und mehrere Massaker; dabei entwickelte sie alternative Formen der sozialen, politischen und ökonomischen Organisation, welche das Überleben ihrer Gemeinschaft in dieser Konfliktzone sichern. Das alles macht sie zu einem beeindruckenden Beispiel für lokale Peacebuilding-Prozesse abseits und trotz diverser (inter)nationaler Friedensbemühungen.