02.11.2022 Vorstellung neuer Lehrender am Institut

Wir freuen uns, dass das Institut seit dem Sommersemester 2022 durch Frau Íngrid Vendrell Ferran (Theoretische Philosophie; Heisenberg-Professur) und Frau Imke Dzewas (Fachdidaktik) verstärkt wird.

Prof. Dr. Íngrid Vendrell Ferran

Ich arbeite vor allem in den Bereichen der Philosophie des Geistes, der Phänomenologie, der Erkenntnistheorie und der Ästhetik. Mein Interesse gilt auch einigen spezifischen Fragestellungen der Ethik und Meta-Ethik. Konkret habe ich bislang über Emotionen,
Empathie, Imagination, Fiktion und Werte gearbeitet. Historisch kenne ich mich gut mit der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts aus, besonders der Brentano-Schule und der Phänomenologie.

Seit Juni 2022 habe ich eine Heisenberg-Professur an der Philipps-Universität Marburg. Zuvor habe ich Lehrstuhlvertretungen in Berlin, Luzern und Heidelberg wahrgenommen, war Nomis-Fellow am Zentrum Eikones der Universität Basel, akademische Rätin in Jena und Marburg und Postdoktorandin an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.

Nach einem Studium der Philosophie (Universitat de Barcelona) und der Politikwissenschaften und Soziologie (UNED Madrid) promovierte ich an der FU Berlin mit der Arbeit Die Emotionen. Gefühle in der realistischen Phänomenologie (Akademie 2008). Mein Anliegen in dieser Arbeit war es, die Thesen über Gefühle in der bis vor kurzem wenig beachteten Bewegung der frühen Phänomenologie für die heutige analytische Debatte über die Emotionen fruchtbar zu machen. Nach meiner Dissertation hatte ich die Gelegenheit, mein Interesse an den Gefühlen fortzusetzen, und ich widmete mich besonders der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Emotion, Fiktion und Normativität. Während meiner Postdoczeit war ich an der UCM
Madrid, im Swiss Center for Affective Sciences in Genf und im Cluster Languages of Emotion in Berlin tätig.

Die Postdocphase an diesen verschiedenen Instituten war für meinen akademischen Werdegang sehr wichtig, nicht nur weil ich mit neuen Herangehensweisen vertraut wurde und wichtige Impulse für meine eigene Forschung über die Gefühle bekam, sondern auch weil ich mir in dieser Zeit bewusst wurde, dass ich mich gerne im Bereich der Philosophie der Fiktionen habilitieren wollte. Im Jahr 2011, nach meiner Rückkehr nach Deutschland und im Rahmen meiner Stelle als akademische Rätin in Marburg und Jena, entschied ich mich, das Thema der Fiktionen aus einem erkenntnistheoretischen Blickwinkel zu betrachten. Vor diesem Hintergrund ist meine Habilitation Die Vielfalt der Erkenntnis. Eine Analyse des kognitiven Werts der Literatur (mentis 2018) entstanden, in der ich propositionale und nicht-propositionale Erkenntnisformen anhand einer Analyse von Fiktionen untersuche.

Ein Thema, das bei meiner Forschung zunehmend ins Zentrum meines Interesses gerückt ist und an Bedeutung gewonnen hat, ist die Frage danach, was es heißt, zu imaginieren. Mein konkretes Anliegen für die nächsten Jahre ist es, eine umfangreiche Untersuchung des Phänomens der Imagination durchzuführen. Im Rahmen meiner Heisenberg-Professur forsche ich über „Mentale Bilder und Imagination“.

Imke Dzewas

Imke Dzewas absolvierte ihr Lehramtsstudium für die Fächer Deutsch und Politik und Wirtschaft an der Philipps-Universität Marburg, wo sie neben und nach dem Studium als wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Politik und Geschlechterverhältnisse arbeitete.  2011 schloss sie ihr Referendariat am Studienseminar Marburg ab (Ausbildungsschule: Schwalmgymnasium).

Seit 2011 ist sie Lehrerin am Schwalmgymnasium (Treysa).

Berufsbegleitend besuchte Frau Dzewas den Weiterbildungskurs Ethik der Hessischen Lehrkräfteakademie und legte in diesem Rahmen das 1.Staatsexamen für das Unterrichtsfach Ethik ab.

Seit Februar 2022 ist sie im Rahmen des Projektes „UMR-divers – Gymnasiale Lehrerbildung in Marburg innovativ – inklusiv“ als pädagogische Mitarbeiterin in die Fachdidaktik Philosophie und Ethik abgeordnet. Die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in den Bereichen Demokratiebildung und dem konstruktiven Umgang mit gesellschaftlicher Diversität.

Frau Dzewas ist zugelassene Prüferin für das 1. Staatsexamen.