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Prof. Dr. Achim Stephan (Osnabrück) "Gefühle - können wir ihnen trauen?"

Am 12. Dezember wird Prof. Dr. Achim Stephan (Osnabrück) "Gefühle - können wir ihnen trauen?" vortragen.

Veranstaltungsdaten

12. Dezember 2023 16:15 – 12. Dezember 2023 17:45
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Raum 03B06, Institut für Philosophie

Im Wintersemester 2023/24 ist das Institutskolloquium aktuellen Themen der Philosophie des Geistes gewidmet.

Am 12. Dezember wird Prof. Dr. Achim Stephan (Osnabrück) "Gefühle - können wir ihnen trauen?" vortragen. Hier finden Sie eine Zusammenfassung des Vortrags:

Auf die Frage im Titel wird es keine eindeutige Antwort geben können. Meistens können wir – und auch sollten wir – unseren Gefühlen trauen. In der Regel informieren uns diese in angemessener Weise über uns selbst und Situationen, in denen wir mit anderen interagieren. Aber nicht immer. So lassen uns manche Hungergefühle weit mehr essen, als wir nötig haben und für uns gut ist. Ähnliches gilt für Emotionen, auf die ich mich im Vortrag konzentrieren werde. Insbesondere werde ich untersuchen, unter welchen Umständen wir etwas vorsichtiger sein sollten, ob wir von unseren Emotionen angemessen informier werden. Es gibt mindestens drei unterschiedliche Szenarien, in denen uns unsere Emotionen fehlleiten können: Zu einigen Emotionen kommt es im Rahmen von affektiven Störungen (Phobien oder Aggressionsstörungen) und zeigen die betreffenden Situationen dann häufig verzerrt an. In manchen alltäglichen Situationen befinden wir uns unter dem Einfluss vorherrschender Stimmungen, die natürlich auch einen Einfluss darauf haben, wie wir Ereignisse emotional bewerten. Auch hierbei kann es zu verzerrten Wahrnehmungen kommen. Philosophisch interessanter, wenngleich weniger offensichtlich, sind Fälle, in denen die affektive Biographie unsere emotionalen Reaktionen wesentlich beeinflusst. Häufig reflektieren Emotionen verinnerlichte Werte, die wir von Kind auf in unseren Elternhäusern und später in Peergroups oder der Gesellschaft, der wir angehören, erworben (und akzeptiert) haben. Daraus resultierende unterschiedliche affektive Reaktionstendenzen werden vor allem in Kulturvergleichen sichtbar und sollten uns mitunter ermuntern, manch selbstverständlich anmutende emotionale Reaktion noch einmal wohlwollend zu überprüfen.

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