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Benny de Decker, Reinhild Vandekerckhove: Stabilizing features in substandard Flemish: the chat language of Flemish teenagers as a test case

In diesem Beitrag wird von Taeldemans (2008) These ausgegangen, dass die regional diversifizierte flämische Umgangssprache einem Stabilisierungsprozess ausgesetzt ist, bei dem bestimmte dialektogene morphosyntaktische Elemente mit breiter geographischer Ausdehnung dermaßen allgemein gebräuchlich sind, dass sie eine homogenisierende Wirkung auf diese regionale Umgangssprache haben. Es wird deshalb der Frage nachgegangen, in welchem Maße zwei solcher substandardsprachlichen Merkmale im informellen Sprachgebrauch der Trendsetter-Generation in der Trendsetter-Region Flanderns vorkommen, d.h. bei Jugendlichen aus den Provinzen Antwerpen und, in geringerem Maße, Flämisch-Brabant. Die beiden Variablen dialektalen Ursprungs sind der Einschub eines expletiven dat ‘dass’ nach unterordnenden Konjunktionen und die Addition eines Flexions-n in adnominalen Lexemen. Dass die Analysen auf einem umfangreichen Korpus von Chatmaterial basieren, stellt eine zusätzliche Dimension der Studie dar, kommen ja diese substandardsprachlichen Elemente nie in konventioneller Schriftsprache vor. Die Forschungsfrage lautet daher: Sind sie wirklich dermaßen in die Umgangssprache der Jugendlichen eingebettet, dass sie sich auch in deren (geschriebener) Chatsprache belegen lassen?