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Geräte

In unserer Gerätesammlung befinden sich unter anderem historische Geräte zur Schallaufzeichnung und
-konservierung, darunter auch Apparaturen aus dem 1893 von Wilhelm Viëtor gegründeten Marburger Phonetischen Kabinett.

Edison-Phonograph

Bild eines Edison-Phonographen.
Foto: Brigitte Ganswindt

Der Phonograph ist ein Audiorekorder, der mit Hilfe von Tonwalzen Schallwellen aufnehmen und wiedergeben kann. Dieser Rekorder wurde im Jahre 1877 erstmals von Thomas Alva Edison vorgestellt. Der erste von Edison entwickelte Phonograph besaß eine Walze, welche mit einem Stanniolblatt überzogen war. Außerdem verfügte das Gerät über insgesamt zwei Schalldosen, die entweder zur Aufnahme oder zur Wiedergabe des Schalls dienten. Daran angeschlossen befand sich ein Trichter, welcher dazu diente die zuvor aufgezeichneten Schallwellen bei der Abspielung der Walzen zu bündeln. Darüber hinaus wurde innerhalb dieser Schalldosen eine stumpfe Nadel angebracht, die die eintreffenden Schallwellen in die vorhandene Walze einprägte. Hierfür musste die Walze gleichmäßig durch eine Kurbel gedreht werden. Danach konnte man die Walze mit dem aufgenommenen Ton abspielen. Bei dieser Form von Walze war es möglich, das Aufgenommene in maximal fünf Abspielvorgängen wiederzugeben. Danach war dies aufgrund der abgetragenen Rillenvertiefungen nicht mehr möglich. Diesem Vorgang wirkte Edison im Jahre 1887 entgegen, indem er die Wachswalze für den Phonographen entwarf. Hierbei wurde nun die Walze mit einer Schicht aus Paraffinwachs versehen. Die widerstandsfähigere Oberfläche der Walze ermöglichte nun, diese öfter als zuvor abzuspielen und auch die Klangqualität wurde verbessert.

Kymographion

Bild eines Kymographion.
Foto: Brigitte Ganswindt

Das 1846 von dem Physiologen Carl Ludwig (1816-1895) in Marburg entwickelte Kymographion diente ursprünglich der Messung von Herz-Kreislaufwerten wie der Blutdruckmessung. Da mit dem Messgerät Druckveränderungen grafisch dargestellt werden können, wurde das Kymographion (Wellenschreiber) auch in der Phonetik zur Aufzeichnungen von Schallschwingungen verwendet.
Dabei wurden auf einer mit berußtem Papier bespannten und rotierenden Walze Druckveränderungen mittels eines Schreibgerätes aufgezeichnet. 

Phonetische Doppelschreibmaschine

Bild der Tasten einer phonetischen Doppelschreibmaschine. Die Tasten besitzen eine Doppelbelegung.
Foto: Brigitte Ganswindt

Eine phonetische Doppelschreibmaschine war vielseitig einsetzbar. Zum einen diente die Doppelschreibmaschine als einfache Schreibmaschine, mit der man handschriftlich verfasste Texte abschreiben konnte. Die ausschlaggebende Funktion wird jedoch erst durch eine genauere Betrachtung der Schreibmaschine deutlich. Fast jede Taste besaß eine Doppelbelegung aus lateinischem Buchstaben und phonetischem Sonderzeichen. So ließen sich Lautschriftsymbole in maschinenschriftliche Texte integrieren und mussten nicht mehr händisch ergänzt werden.