14.01.2022 Internationale Konferenz "Medienästhetik des Okzidentalismus/Media Aesthetics of Occidentalism" 26. - 28. Januar 2022

Vom 26. bis zum 28. Januar 2022 findet die internationale Konferenz "Medienästhetik des Okzidentalismus/Media Aesthetics of Occidentalism" als Online-Veranstaltung statt. Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen!

  • Projektleiter: Dr. Ömer Alkin, Philipps-Universität Marburg
  • Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • In Zusammenarbeit mit dem Centrum für Nah- und Mittelost-Studien

Angesichts der immensen feindseligen geopolitischen Dynamiken in der Welt erscheint eine Hinterfragung der Dichotomien West/Ost, Okzident/Orient oder Nord/Süd nach wie vor notwendig. Unter diesem Gesichtspunkt diskutieren Wissenschaftler:innen seit mehr als dreißig Jahren das Konzept des Okzidentalismus.

Die Nähe und Verwandtschaft des Okzidentalismus mit dem Konzept des Orientalismus (Said 1978) kann weder geleugnet noch überbetont werden, doch lässt sich inzwischen ein sehr heterogener Diskursstrang über das Konzept ausmachen. Er weist mindestens vier Erscheinungsformen auf (Alkin 2019):

  1. die patriarchale epistemologische Durchdringung der Welt durch den Westen (Armstrong 1990; Müller 1998)
  2. die Stabilisierung der Selbstbilder des Nicht-Westens, die das Ergebnis seiner abwertenden Konstruktionen des Westens ist (Schriften von Hassan Hanafi, Buruma & Margalit 2005; Bauhn & Tepe 2017)
  3. Selbstbilder des Westens, die auf seinen Konstruktionen des Nicht-Westens basieren (Coronil 1996, Carrier 2003, Brunner & Dietze 2009)
  4. eine metareflexive Perspektive, die die vielfältigen Richtungen und Dynamiken der Diskurse zwischen Westen und Nicht-Westen berücksichtigt ("Kritischer Okzidentalismus", Ahıska 2003; "Strategischer Okzidentalismus", Sánchez Prado 2018).

Auch wenn es diese Vielfalt an Definitionen des Begriffs Okzidentalismus gibt, analysiert der Großteil der Forschung das dichotomische Verhältnis zwischen Orient und Okzident und die komplexen diskursiven und historischen Verflechtungen in verschiedenen regionalen und nationalen Kontexten (2. und 3.).
Auch hier gilt, dass aufgrund des diskursanalytischen Ansatzes der meisten dieser Untersuchungen, die sich an der Textualität orientieren, die medienästhetischen Merkmale der Diskurse oft vernachlässigt wurden. Obwohl sich die Untersuchungen auf Filme, Fotografien oder andere Medientypen konzentrieren, werden die nicht-textuellen medienästhetischen Qualitäten (Bild, Ton) kaum berücksichtigt. Die Folge ist, dass die ästhetische Dimension von Diskursen analytisch unterbestimmt bleibt. Um die Rolle medienästhetischer Merkmale von Diskursen (Mitchell 2015) im Kontext der Konstitution des Okzidentalismus zu verstehen, verfolgt die Konferenz die folgende zentrale Frage: "Wie tragen medienästhetische Eigenschaften zur Konstitution okzidentalistischer Diskurse bei?"

Das Ziel der Tagung ist dreifach:

  • Erstens (Theorie) soll die Bedeutung des Begriffs Okzidentalismus theoretisch neu diskutiert werden.
  • Zweitens (aktuelle Fälle von Okzidentalismus) wird das Konzept auf seine Brauchbarkeit zur Beschreibung aktueller Probleme (seit den 2000er Jahren; auch genealogisch) untersucht.
  • Drittens (Medienästhetik) wird die Rolle der medienästhetischen Qualitäten für die Wirksamkeit okzidentalistischer Diskurse theoretisch und empirisch diskutiert.

Die Konferenz erkundet diese drei Schwerpunkte durch ein globales Spektrum von Präsentationen und eine Vielzahl von Medienkonfigurationen.

Die Konferenzsprache ist Englisch.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Konferenz:

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