14.05.2024 Interdisziplinäres Literaturwissenschaftliches Kolloquium (Sommersemester 2024)

Im Rahmen des von Doktorand:innen und Post-Doktorand:innen der Fachbereiche 09 und 10 organisierten Interdisziplinären Literaturwissenschaftlichen Kolloquiums finden im Sommersemester 2024 folgende Vorträge (hybrid) statt:

28. Mai 2024, 18 Uhr c.t., Deutschhausstraße 3, 00/1020  oder im BigBlueButton-Raum

Dr. Michael Pelzl (Medizin, Nürnberg)

Narrative Medizin - Lehren, lernen und reflektieren mit Hilfe von Erzählungen

  • Abstract

    Der Vortrag bietet eine Einführung in die narrative Medizin mit einem Schwerpunkt auf der Wissensvermittlung durch und mit Erzählungen aller Art. Dabei basieren die Herangehensweisen auf dem “narrative medicine”-Konzept von Rita Charon, deren “signature techniques”  Michael Pelzl in verschiedene Lehr- und Forschungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Medizin und Geisteswissenschaften eingebaut und sie so erprobt hat. 


11. Juni 2024, 18 Uhr c.t., Deutschhausstraße 3, 00/1020  oder im BigBlueButton-Raum

Jutta Beck, M.A. (Rhetorik, Tübingen)

Tell me more! Zur rhetorischen Funktion des Erzählens

  • Abstract

    Unsere gegenwärtige Kommunikationslandschaft ist von Erzählen und Story Telling durchflutet. In den verschiedensten Situationen begegnen wir Erzählungen – wenn wir wissenschaftliche TED-Talks oder Podcasts hören, in denen wir durch eine Erzählung auf das Forschungsthema eingestimmt werden; wenn wir durch Social Media scrollen und uns von Influencer*innen erzählen lassen, was sie heute erlebt haben; oder wenn wir unseren Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen und damit selbst in die Rolle des Erzählers schlüpfen. Diese Ubiquität des Erzählens im menschlichen Leben veranlasste Walter Fisher dazu, den Menschen als homo narrans und damit das Erzählen als anthropologische Konstante und identitäts­prägende Eigenschaft des Menschen zu definieren.

    Die kommunikative Funktion des Erzählens wird von der Rhetoriktheorie untersucht. So wird beispielsweise gefragt, inwiefern Erzählungen eine geeignete Technik zur Weitergabe von Wissen, Werten und Meinungen sein können, inwiefern Erzählungen als Tür-Öffner und Einladung zum kommunikativen Austausch funktionalisiert werden können, oder inwiefern Erzählungen als Strategie zur Imagebildung eingesetzt werden können.

    Der Vortrag ist eine Einladung an alle Interessierten, gemeinsam die rhetorische Brille aufzusetzen und das Phänomen des Erzählens in seinen kommunikativen Dimensionen zu betrachten. Wir wollen dabei auf das bis heute nachwirkende antike Fundament der praktischen Rednerausbildung (Progymnasma) und die Theorie der Redeteile (partes orationis) blicken sowie moderne Theoriebildung zur rhetorischen Anthropologie (Fisher), zur Persuasionsforschung (Knape, Kramer, Till) und zur Invitational Rhetoric (Foss/ Griffin) in den Blick nehmen.


11. Juli 2024, 18 Uhr c.t., Deutschhausstraße 3, 00/1020  oder im BigBlueButton-Raum

Dr. Dario Boemia (Media Studies, Mailand) 

Transmedia Narration between Reportage and Graphic Journalism

  • Abstract

    The paper aims to examine the relationship between text and image concerning travel writings published in Italian periodicals from the 1930s to the 1980s. How does the significance of images change in these narratives? And how does journalistic storytelling evolve in light of the increasing significance of images? How does the comic, as a quintessential intermediary form, fit into this dynamic?


Am 07. Juni 2024 findet von 10-14 Uhr in der Deutschhausstraße 12, Raum 01A03, ein interdisziplinärer Workshop für Promovierende und Post-Docs zum Thema „Erzählen aus nichtliteraturwissenschaftlicher Perspektive“ statt. Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen! Nähere Informationen finden Sie im Call for Applications.

Auf dem Plakat zum ILK finden Sie eine Übersicht aller Veranstaltungen als PDF-Dokument zum Herunterladen oder Ausdrucken.