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Juwelen für eine Heilige der Armen – Gemmen vom Schrein der Hl. Elisabeth in Marburg (01.05. bis 21.11.2007)

Plakat "Elisabeth-Sonderausstellung"
Grafik: P. Masberg
Plakat "Elisabeth-Sonderausstellung"

Die Themen der Ausstellung im Überblick:
- Der Kameo vom Elisabethschrein
- Vorhandene und verlorene Gemmen vom Schrein der hl. Elisabeth
- Die Bildthemen der Gemmen
- Die Edelsteine und ihre Herkunft
- Die Technik der Steinschneidekunst
- Die Verwendung von Gemmen in Antike und Mittelalter

Der mit seiner Hülle aus Gold und Edelsteinen strahlende Schrein der Hl. Elisabeth steht im Zentrum dieser Ausstellung. Fototafeln mit neuen Aufnahmen zeigen den Schrein in Originalgröße und erlauben es, ihn von allen Seiten aus der Nähe zu betrachten. Einige Details werden noch genauer unter die Lupe genommen, denn viele Edelsteine Schrein der Hl. Elisabeth sind zu Perlen verarbeitet oder mit Reliefs verziert.

Mittelalter international

Die meisten dieser Steine waren schon mehrere Jahrhunderte vor ihrer Verwendung in Marburg bearbeitet worden. Die Gemmenbilder führen auf die Spur internationaler Beziehungen, die nötig waren, um den reichen Schmuck des Schreines zusammenzutragen. Kaiser Friedrich II und andere Adelige, Kreuzfahrer und Pilger brachten sie wohl 1236 anlässlich der Erhebung der Gebeine der Hl. Elisabeth aus ihren Schatzkammern oder von ihren Reisen nach Marburg mit. Die Rohmaterialien stammen zum Teil vom Hindukusch, aus Indien und Sri Lanka. Bearbeitet wurden die Steine in Werkstätten im prähistorischen Kreta oder im römischen Reich, in Persien unter sassanidischer Herrschaft oder von arabischen Gemmenschneidern im Auftrag von Kreuzfahrern in der Levante.

Raub von Kostbarkeiten

Doch die Geschichte des Schreines der Hl. Elisabeth ist auch eine Geschichte von Verschleppung und Beraubung. Viele der wertvollsten Steine wurden im Laufe der Jahrhunderte aus ihren Fassungen gebrochen und verschwanden. Ein kostbarer Kameo, der den Giebel über dem Haupt der Muttergottes zierte und der seit 1810 als verschollen galt, konnte kürzlich in Paris wiederentdeckt werden. Nach fast 200 Jahren kehrt er nun für kurze Zeit nach Marburg zurück.