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Was ist Beratung?

Warum Beratung in der Sozial- und Rehabilitationspädagogik?


"Die ständig zunehmende Komplexität der (post)modernen Gesellschaft erzeugt einen permanenten Anstieg an Informationen, an Wahlmöglichkeiten und an Lebensgestaltungsoptionen" (Greving 2007, 112).

Der genannte permanente Anstieg an Informationen, an Wahlmöglichkeiten und an Lebensgestaltungsoptionen stellt für viele Menschen eine große Herausforderung dar, die dazu führen kann, dass in bestimmten Lebenslagen und bezüglich bestimmter Lebenssituationen professionelle Unterstützung in Form von Beratungsangeboten gesucht wird.

Beratung hat sich zu einem großen und heterogenen Arbeitsfeld entwickelt. Sie ist integraler Bestandteil vieler rehabilitations-, heil-, sonder-, behinderten- und/oder sozialpädagogischer Arbeitsfelder, wird aber auch in speziellen Beratungsinstitutionen oder in selbständigen Praxen durchgeführt.

Beratung hat sich zudem als eine soziale Dienstleistung, die sich auf theoriegeleiteten Grundlagen mit unterschiedlichen Bewältigungsherausforderungen in Feldern von Erziehung und Bildung, Sozial- und Gemeinwesen, Arbeit und Beruf, Wohnen und Freizeit, Gesundheit und Wohlbefinden, Pflege und Rehabilitation befasst, etabliert.

Die Vielfalt der Ratsuchenden, die methodische Vielfalt und die Vielfalt an Berater*innen-Kompetenzen ist Gegenstand des wissenschaftlichen Diskurses im Feld der Beratung und Gegenstand universitärer Forschung und Lehre. Zielperspektive ist hierbei Teilhabechancen benachteiligter Personengruppen zu erhöhen und bei der Schaffung eines inklusiven Gemeinwesens unterstützend mitzuwirken.

Beratung ist eine (sozial-, rehabilitations-, etc.-) pädagogische Kernkompetenz, die für Aufgabenprofile sowohl in pädagogischen wie auch nicht-pädagogischen Arbeitsfeldern relevant ist und auch arbeitsfeldübergreifend genutzt werden kann.

Die Tätigkeitsfelder und Aufgabenbereiche von Beratung sind gekennzeichnet durch:

  • unterschiedliche Beratungsfelder und Adressat*innen (z.B. Teilhabeberatung im Kontext von Behinderungserfahrungen, Erziehungs-, Partnerschafts-, Familienberatung, Bildungs-, Berufsberatung, Sucht-, Schuldnerberatung, Organisationsberatung);
  • unterschiedliche Beratungskonzepte (z.B. sozial-/rehabilitationspädagogische, pädagogisch-edukative, psychotherapeutische, psychosoziale, gemeindeorientierte, betriebliche, seelsorgerische, gesundheitsbezogene und/oder teilhabeorientierte Ansätze);
  • unterschiedliche Beratungskonstellationen und -settings (z.B. Einzel-, Paar-, Familien-, Gruppen-, Teamberatung oder Beratung von Organisationen);unterschiedliche Beratungsformen (z.B. Supervision, kollegiale Praxisberatungen, Teamentwicklung oder Qualitätszirkel, etc.)