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Markante Geschichte - Zehn Jahre Zentrum für Konfliktforschung

Link zum gesamten Bericht von Jürgen Neitzel ("marburgnews") am 07 Mai 2011

"Runde Jubiläen bieten Gelegenheit zu Rückblick und Ausblick. Die Feierlichkeit zum zehnjährigen Bestehen des Zentrums für Konfliktforschung (ZfK) an der Philipps-Universität am Freitag (6. Mai) in der Alten Aula bot eine Reihe hochkarätiger Redner auf. "Die Philipps-Universität schätzt sich glücklich, eine Institution zu haben, die mit einem breiten Angebot an Methodiken und Didaktiken in Lehre und Forschung Wege aufzeigt, gewalttätige Konflikte ohne den Einsatz von Militär zu regeln", betonte Prof. Dr. Katharina Krause. In ihrem Grußwort hob die Universitätspräsidentin hervor, wie stolz sie auf diese Erfolgsgeschichte sei, gerade weil sie auch die Geburtswehen zu Beginn mitbekommen habe. [...]

Bürgermeister Dr. Franz Kahle überbrachte in seinem Grußwort die Glückwünsche der Stadt Marburg. Er betonte, dass ein solches wissenschaftliches Zentrum ganz besonders gut zu Marburg passe. [...] Das Forschungsfeld der Konfliktforschung finde in dieser Stadt einen reich gedeckten Tisch. Das zehnjährige Zentrum habe sich als Attraktion Marburgs entpuppt.
Der geschäftsführende Direktor des ZfK Prof. Dr. Mathias Bös betonte, der Standort Marburg habe in der wissenschaftlichen Fachszene große Reputation erlangt. Mit den neu berufenen Professoren sei man bestens aufgestellt. [...] Rund 50 Wissenschaftler aus beinahe allen Fachbereichen der Philipps-Universität arbeiteten seit 1983 im Marburger Forum und seit 1986 in der IAFA friedenspolitisch zusammen. Federführend waren über viele Jahre hinweg Dr. Rainer Rilling vom Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) sowie Dr. Johannes M. Becker, der auch heute im ZfK eine leitende Rolle innehat. [...]

Die Ausrichtung des ZfK sei gegen den bisherigen Mainstream des Fachs mit einem erweiterten Begriff von "Konflikt" erfolgt. Besonders das - über das herkömmliche Erforschen militärischer Konflikte hinausgehende - Konzept, wirtschaftliche und ökologische Ursachen sowie Guerilla- und Bürgerkriege miteinzubeziehen, habe Gegner in der Fachszene wie in der Politik mobilisiert.
Als wichtigen Mitstreitern nannte Zoll den heutigen Hersfelder SPD-Landtagsabgeordneten Torsten Warnecke, der damals Politikwissenschaft in Marburg studiert hatte. Am zweijährigen Kampf um die Genehmigung des Nebenfachstudiums am ZfK habe er besonderen Anteil gehabt.
Ebenso habe der heutige ZfK-Professor Thorsten Bonacker als Weggefährte der Gründung einen großen Beitrag geleistet. Besonders hervorgehoben wurde auch Prof. Dr. Bertholt Meyer, der als Wissenschaftler in der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) eine wesentliche, unterstützende Rolle spielte. [...]