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Tätigkeitsfelder Fremdsprachliche Philologien

Laut einer alten Redensart ist Sprache das Kapital der Zukunft. Auch auf dem heutigen modernen Arbeitsmarkt gilt dieser Satz und das wird nicht nur mit dem „Sprachvermögen“ oder dem „Wortschatz“ zusammenhängen. In einer Welt, in der wahrscheinlich immer noch weit mehr als 6000 Sprachen gesprochen werden, in der es zehn bis zwölf „Weltsprachen“ gibt, werden wir nicht überleben, zusammenleben, wirtschaften, austauschen und uns entwickeln können, wenn wir einander nicht verstehen.

War in alter Zeit die Philologie, die „Liebe zur Sprache“, der Inbegriff der Gelehrsamkeit, der Bildung, so sind die Menschen aus den Fremdsprachlichen Philologien auch heute noch auf dem Tätigkeitsfeld der „Bildung“ sehr erfolgreich, wenn sie sich mit pädagogischen Kenntnissen (Methodik und Didaktik) versehen. Und natürlich liegt es nahe, dass sich Philolog*innen im Tätigkeitsfeld „Kommunikation“ erfolgreich bewegen können, welches sie sich mit der Germanistik und den Kommunikationswissenschaften teilen.

Die Menschen aus den „Fremdsprachlichen Philologien“ sind zusammen mit den Kulturwissenschaftler*innen die „Brückenbauer*innen“ auf dem internationalen, interkulturellen Arbeitsmarkt. Sie sind diejenigen, die über die Brücke gehen und erfolgreich zurückkehren können und sie stehen auf der Brücke, um uns andere ebenso erfolgreich hin und wieder zurück begleiten zu können. Die Kompetenz des „Hin und wieder zurück“, des Perspektivwechsels, ist die Grundlage jeglicher Diplomatie, jeden Austauschs aber auch der erfolgreichen Zusammenarbeit in multiprofessionellen, multikulturellen Teams. Auslandsaufenthalte, egal ob vor, während oder nach dem Studium, sind hier auch beruflich sehr förderlich, insbesondere, wenn sie nicht in einer Sprach- und Bildungsinsel stattfinden, sondern „unter Leuten“ – von „Au pair“ über „Work & Travel“ bis zum Kinoprojekt in der baskischen Provinz.

Diejenigen, die Philologie studieren, betreiben nicht allein den Spracherwerb. Sie beschäftigen sich mit Geschichte, Literatur und Kultur einer Sprachgemeinschaft, mit Land und Leuten einer Region, mit Politik und Wirtschaft, ja vielleicht sogar mit dem Klima. Auf dieser Grundlage haben sie gute berufliche Aussichten überall dort, wo sich unter anderem ihre Kommiliton*innen aus den Kultur-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften im internationalen Bereich tummeln. Um noch erfolgreicher zu sein, lohnt es sich, Wissensbestände aus den genannten Fächern ins eigene Profil zu integrieren.

Als Meister*innen der kondensierten Sprache, des Textes, sind alle Philolog*innen (die klassisch-historischen etwas stärker als die neusprachlichen) darauf trainiert, sorgfältig, analytisch und kritisch zu lesen. Woher stammt dieser Text? Aus wie vielen Bruchstücken setzt er sich zusammen? Wie viele Autor*innen verstecken sich darin? Welches ist die bessere, klarere, vielleicht „wahrere“ Version des Textes? Diese geisteswissenschaftliche Grundkompetenz kann im Umfeld der Philologien quasi auf die Spitze getrieben werden, was ihren Studierenden den Schlüssel für alles Bewahrende (Bibliothek), Herausgebende (Edition) und Verbreitende (Verlag) an die Hand gibt, sie spannenderweise aber auch mit Aufgaben aus Kriminologie („Fake News“) und Kriminalistik („Geheimsprachen“) verknüpft.

So ergeben sich folgende 8 Tätigkeitsfelder in den fremdsprachlichen Philologien:

  1. Forschung und Lehre
  2. Kommunikation
  3. Bildung
  4. Beratung
  5. Management
  6. Organisation und Verwaltung
  7. Dienstleistung
  8. Internationales

Diese Informationen wurden auf Grundlage von BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit und den Absolventenstudien der Philipps-Universität zusammengestellt. Wir danken Edgar Losse von der Agentur für Arbeit Marburg für die Anregung und Unterstützung.

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