17.12.2025 Exkursion ins DESY: MINT-Studentinnen* erleben Spitzenforschung

Studentinnen* aus Physik, Mathematik und Informatik besichtigen Teilchenbeschleuniger

Studentinnen* besichtigen im Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) den HERA-Ring, den Röntgenlaser European XFEL, die Beschleunigeranlage FLASH sowie den Teilchenbeschleuniger PETRA III.

Vom 4. bis 6. Dezember 2025 besuchten 24 Studentinnen* (w/d) aus Mathematik, Physik und Informatik das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg. Die dreitägige Exkursion wurde im Rahmen des Programms Mehr (für) Physikstudentinnen* der Philipps-Universität Marburg organisiert und bot den Teilnehmerinnen* unmittelbare Einblicke in aktuelle Forschung und technische Anwendungen der Teilchenphysik.

Das DESY gehört zu den weltweit führenden Zentren der Grundlagenforschung. Die Studentinnen* besichtigten unter anderem den inzwischen stillgelegten HERA-Ring, den Röntgenlaser European XFEL, die Beschleunigeranlage FLASH sowie PETRA III, das seit 2009 hochenergetische Röntgenstrahlen von außergewöhnlicher Brillanz erzeugt und mittlerweile über 40 Experimentierstationen bedient. Vor Ort konnten die Teilnehmerinnen* die Anlagen aus nächster Nähe erleben, Fragen stellen und mit Wissenschaftlerinnen* über Forschung und Datenanalyse sprechen. So wurde der theoretische Studieninhalt anschaulich und greifbar.

Für Studentinnen* in männerdominierten Studienfächern eröffnen solche Exkursionen wertvolle Erfahrungsräume. Der direkte Austausch mit Forschenden und Kommilitoninnen*, das Kennenlernen von Forschungspraxen und die Auseinandersetzung mit beruflichen Perspektiven stärken fachliche Selbstwirksamkeit und machen Karrierewege sichtbar.

Neben der DESY-Führung bot das Begleitprogramm weitere Highlights wie einen Besuch im Planetarium („Schwarze Löcher – Mysteriöse Giganten im All“) oder eine Hafenrundfahrt zur weiblichen Arbeitsrealität am Hafen und auf See.

Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen* waren durchweg positiv. Besonders hervorgehoben wurden der wissenschaftliche Kontext, die fachliche Inspiration und die Möglichkeit zum Netzwerken in einer sicheren, unterstützenden Gruppenatmosphäre.

Lee Ann Schneider, Exkursions-Teilnehmerin und studentische Hilfskraft im Projekt, berichtet: „Der Austausch mit Wissenschaftler*innen im DESY war sehr wertvoll. Wir konnten Fragen stellen und mehr über die Arbeitswelt in Forschungseinrichtungen erfahren. Mein persönliches Highlight war der Besuch des Planetariums, der meine Begeisterung für die Astrophysik weiter vertieft, und meinen Wunsch bestärkt hat, künftig selbst zur Forschung beizutragen. Am wichtigsten war jedoch das Kontakteknüpfen untereinander, so schaffen wir ein Netzwerk in dem sich Studentinnen* gegenseitig unterstützen und stärken.“

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Philipps-Universität Marburg, Dr. Nina Schumacher, unterstreicht die Relevanz solcher Angebote: „Frauen und nicht-binäre Personen sind in vielen MINT-Bereichen noch immer unterrepräsentiert. Zielgerichtete Angebote wie die DESY-Exkursion zeigen, wie wertvoll ein unterstützendes Umfeld und professionelle Begleitung für erfolgreiche Studien- und Karriereverläufe sind.“

Die durchweg positiven Rückmeldungen belegen, dass Exkursionen zu wissenschaftlichen Schlüsselorten wie dem DESY ein wirkungsvolles Instrument sind, um Studentinnen* frühzeitig Orientierung, Motivation und Zugang zu berufspraktischen Erfahrungen zu ermöglichen. Sie leisten damit einen Beitrag zu gleichberechtigten Teilhabe- und Karrierechancen in Feldern, in denen Frauen* noch immer unterrepräsentiert sind.

Die Exkursion und das Projekt Mehr (für) Physikstudentinnen werden aus dem  Professorinnenprogramm finanziert. Die Universität Marburg gehört zu den 22 Hochschulen in einer Spitzengruppe, die in der ersten Auswahlrunde des Bund-Länder-Programms als „Gleichstellungsstarke Hochschule“ für ihre Gleichstellungsarbeit ausgezeichnet wurden.