02.02.2017 Deutschlandstipendium an 36 Marburger Studierende vergeben

Die Philipps-Universität Marburg hat 36 neue Deutschlandstipendien vergeben. Bei einer Feier am 25. Januar nahmen 15 Männer und 21 Frauen aus 10 Fachbereichen die Förderung in Höhe von 300 Euro pro Monat für ein Jahr entgegen. In diesem Jahr können dank eines neu hinzugewonnenen Förderers neun Stipendiatinnen und Stipendiaten mehr als im Vorjahr unterstützt werden.

Auf dem Bild: Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Förderer für das Deutschlandstipendium 2017
Foto: Philipps-Universität Marburg/Michael Siegel
Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Förderer/innen für das Deutschlandstipendium 2017

Das Deutschlandstipendium wird Studierenden für herausragende schulische oder universitäre Leistungen verliehen. Bei der Vergabe werden auch gesellschaftliches Engagement oder die Überwindung besonderer biografischer Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben, berücksichtigt. Das Stipendium bietet eine einkommensunabhängige finanzielle Unterstützung. Zwölf Förderer aus dem Raum Marburg, Dillenburg und Kassel tragen die Hälfte der Stipendiensumme, die andere Hälfte wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Die Volksbank Mittelhessen gehört zu den Förderern der ersten Stunde. Seit 2011 vergibt sie zehn Stipendien an Studierende der Philipps-Universität. Die Hans und Sigi Meder-Stiftung stiftet erstmals zehn Stipendien. Förderer, die zum wiederholten Male Stipendien bereitstellen, sind die Von-Behring-Röntgen-Stiftung und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg mit jeweils drei Stipendien, der Rotary Club Marburg und die Norgine GmbH mit jeweils zwei Stipendien sowie die Alumni Medizin Marburg e.V, CSL Behring, die Dr. Lisa Oehler-Stiftung, der Freundeskreis Marburger Theologie e.V., die Isabellenhütte Heusler GmbH und der Rotaryclub Marburg Schloss mit jeweils einem Stipendium.

„Beeindruckende Lebensläufe und akademische Leistungen“

Uni-Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Evelyn Korn, gratulierte den 36 Stipendiatinnen und Stipendiaten. „In der Auswahlkommission waren wir sehr beeindruckt von den Lebensläufen und akademischen Leistungen der insgesamt 150 Bewerberinnen und Bewerber, sagte Korn bei der feierlichen Übergabe der Urkunden. „2011 haben wir mit 13 Stipendien begonnen. In diesem Jahr ist uns ein großer Sprung von 27 auf 36 Stipendien geglückt“, freute sich die Vizepräsidentin über die wachsende Förderbereitschaft von Unternehmen und Institutionen aus der Region. Sie dankte den Förderern für ihre Unterstützung in einer Gesamthöhe von 64.800 Euro. Die gleiche Summe gibt der Bund für die Stipendien dazu. An der Philipps-Universität Marburg könnten bis zu 392 Stipendien vergeben werden. Korn warb dafür, dass sich noch mehr Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen im Deutschlandstipendien-Programm engagieren und mit 1.800 Euro im Jahr ein junges Talent unterstützen.

Die Stipendiaten sind teils Studienanfänger/-innen in den ersten Semestern, teils fortgeschrittene Masterstudierende. Einer von ihnen ist Jan Grabek. Der 29-Jährige studiert Friedens- und Konfliktforschung im dritten Mastersemester. Nach erfolgreichen Bachelorstudien hat er mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt, bevor es ihn wieder an die Universität zog. So hat er als Journalist, Nothilfeleistender und Mitarbeiter von Unternehmen in Ostafrika und im Nahen Osten gearbeitet. In dieser Zeit hat er auch Konfliktsituationen vor Ort hautnah miterlebt. Sein wissenschaftliches Interesse an der Bearbeitung von Konflikten kommt somit nicht von ungefähr. Das Deutschlandstipendium betrachtet Jan Grabek als wertvolle Unterstützung: „Ich möchte mich weiterhin voll auf mein Studium konzentrieren, Spitzenleistungen erbringen und darauf meine weitere berufliche Zukunft aufbauen. Ich habe bewiesen, dass ich Wissen in beruflichen Erfolg umsetzen kann. Nun studiere ich wieder, um mehr Wissen zu erlangen.“

Die Masterstudentin der Erziehungswissenschaften Rebekka Stelbrink steht mitten im Leben. Im Studium und auch ehrenamtlich hat sie sich unter anderem im Bereich Umweltbildung für Kinder engagiert. Mehrere Jahre hat sie als Erzieherin gearbeitet. Inzwischen hat sie selbst zwei Kinder und steht vor der Herausforderung, Studium und Familie unter einen Hut zu bringen. „Mit großer Freude habe ich das Abenteuer Studentenfamilie gewagt, doch dies erfordert eine gute Organisation und Disziplin“, sagte die 28-Jährige, die im ersten Mastersemester studiert. Das Deutschlandstipendium hilft ihr, ihrer jungen Familie und dem Studium gleichermaßen gerecht zu werden. „Nach mehreren Jahren der pädagogischen Berufspraxis habe ich wieder die akademische Laufbahn eingeschlagen und freue mich, dass ich meine lebenspraktischen Erfahrungen im Masterstudium reflektieren und wissenschaftlich vertiefen kann, um mich dadurch weiter zu qualifizieren.“


Informationen über das Deutschlandstipendium: Deutschlandstipendium

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