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Denkfiguren

Anliegen unserer Forschungsgruppe ist die Entwicklung eines methodologischen und konzeptuellen Rahmens, der uns erlauben soll, sinnvoll verschiedene kulturelle Praktiken, Akteure und Artefakte zu vergleichen. Als Ausgangspunkt schlagen wir das Konzept der „Denkfiguren“ vor; dieser Begriff beschreibt grundlegende Annahmen und implizite Vorstellungen über die Natur der Dinge, auf deren Grundlage Menschen ihre Welt wahrnehmen und interpretieren. Eine Denkfigur - d.h. zum Beispiel eine spezifische Art, den menschlichen Körper zu verstehen -, findet ihren Ausdruck sowohl in Performances, als auch in literarischen Werken.  Eine Denkfigur kann dabei in vielen unterschiedlichen kulturellen Praktiken auftreten, die von Menschen mit sehr unterschiedlichen sozialen Hintergründen ausgeübt werden, oder auch nur von einer kleinen sozialen Gruppe geteilt werden.

Ein zentraler Punkt unseres Forschungsprogramms ist die Identifizierung solcher Denkfiguren und deren (Re-)Produktion und Transformation in verschiedene Formen kultureller Praxis. Wir untersuchen, wann und wie spezifische Denkfiguren aufgegeben werden oder neue in Erscheinung treten und welche es schaffen, eine hegemoniale Position innerhalb oder zwischen verschiedenen sozialen Konfigurationen zu erlangen. In anderen Worten: unsere Forschung versucht, graduelle Veränderungen des epistemologischen Rahmens nachzuvollziehen.