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Die Methoden

Der Zusammenschluss verschiedener Fachdisziplinen in Marburg macht dieses Ziel erreichbar, da in den letzten Jahren auch unter Marburger Beteiligung neue Methoden entwickelt wurden, die als neuartige „Erkenntnisfenster“ den Zugriff auf sehr unterschiedliche Ausschnitte der komplexen menschlichen Sprachverarbeitung und deren Wirkung erlauben. Als besonders ergiebig und valide hat es sich erwiesen, bei der Erforschung der Basiskategorien mehrere unabhängige Methoden auf den gleichen Phänomenbereich anzuwenden. Dazu gehören:

  1. Elektrophysiologische Untersuchungen: Sie ermöglichen es, die Sprachverarbeitung in ihrem zeitlichen Verlauf zu beobachten und dabei sprachübergreifende Unterschiede und Generalisierungen sichtbar zu machen.
  2. Perzeptionslinguistische Experimente: Die sprachlichen Reflexe möglicher Basiskategorien (d. h. lautsprachliche Korrelate) lassen sich synthetisch herstellen, in natürliche Sprache implementieren und perzeptionslinguistisch auf ihre Relevanz testen.
  3. Sprachdynamische Analysen: Im „sprachdynamischen Testlabor“ lässt sich die Wirkung kategorieller linguistischer Differenzen über einen Zeitraum von 130 Jahren exakt in Raum und Zeit verfolgen.
  4. Klinische Studien: Im neu eingerichteten sprachtherapeutischen Zentrum für Klinische Linguistik ( KLing ) wurden die Möglichkeiten geschaffen, Proband/innen (Kinder und Erwachsene) mit Sprachstörungen zu untersuchen.