Lotta Ruppenthal

Wiss. Mitarbeiterin

Kontaktdaten

lotta.ruppenthal@ 1 Deutschhausstraße 3
35032 Marburg
F|04 Institutsgebäude

Aktuelles



25./26. September 2025
Theoriearbeit in der Tageszeitung: Kracauer intermedial

Workshop am Institut für Neuere deutsche Literatur

Organisation: David Brehm, Irmtraud Hnilica, Lotta Ruppenthal

Mit Beiträgen von Hans-Georg von Arburg, Sophie-Charlott Hartisch, Luise Jacob, Volker Mergenthaler, Tanja Prokić, Julia Schubert, Barbara Thériault, Linda Waack und Björn Weyand.

Gefördert von der Marburg University Research Academy.



  • Zur Person

    2008-2014 Studium Lehramt für Gymnasien der Fächer Deutsch und Geschichte in Marburg, während des Studiums Hilfskraft bei Dr. Jörg Schuster und Prof. Dr. Volker Mergenthaler, 2015-2023 Promotionsstudium der Neueren deutschen Literatur in Marburg, 3/2017-9/2021 Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seit 4/2023 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Neuere deutsche Literatur.

    Sonstiges:
    Mitglied der Internationalen Joseph Roth-Gesellschaft

    Seit 04/2024: Mit-Organisation des Doktorand:innenkolloquiums am Institut für Neuere deutsche Literatur der Philipps-Universität Marburg

        Sommersemester 2025:
        Homers »Odyssee«

        Sommersemester 2024 & Wintersemester 2024/25:
        Schreibweisen des Fluiden

  • Publikationen und Vorträge

    Aufsätze:

    Im »Tumult der lebendigen Straße«. Joseph Roths »Der Kolporteur« in der Frankfurter Zeitung (1924) und in der Zeitschrift Kokain. Eine moderne Revue (1925). In: David Brehm, Katharina Scheerer (Hrsg.): Kolportage und Moderne. Literarische Verfahren und Formate zwischen Populär- und Hochkultur. Baden-Baden 2025 (= Medienreflexive Moderne 3), S. 159–202.

    Was nie gedruckt wurde, lesen. Lektüren des »weißen Flecks« in der Wiener und Prager Zeitungskultur des Ersten Weltkriegs. In: Hofmannsthal-Jahrbuch zur europäischen Moderne 28 (2020), S. 327–378 (gemeinsam mit David Brehm)

    Der Skandal der Entblößung als Entblößung des Skandals. Die Inszenierung eines ›hysterischen‹ (An)Falls in »Fräulein Else« und ihre Uraufführung in der Neuen Rundschau. In: Carl Niekerk, Margrit Vogt (Hrsg.): Die Ökonomie des Skandals. Gesellschaft, Sexualität, Gender und Judentum bei Arthur Schnitzler. Göttingen 2020, S. 227–261

    Vorträge:

    06/2025:
    »World without frontier« – Joseph Roth's »Travels through Galicia« in the Frankfurter Zeitung.
    Symposium »The Depiction of Travel in European Periodicals and Newspapers from the Eighteenth Century to the Present«, Universität Freiburg

    10/2024:
    »Baby«
    Internationaler Workshop »›Souterrains der Literatur‹. Spielformen der Unterhaltung bei Kracauer«, Berlin

    04/2024:
    Zähmungsversuche und »wilde Wirklichkeit« – Roths »Zirkus Hagenbeck« in der Frankfurter Zeitung
    Workshop der AG 19. Jahrhundert, Institut für Neuere deutsche Literatur, Philipps-Universität Marburg

    02/2024:
    Lesespuren. Erkundungen im Gestrüpp
    Forschungskolloquium »Lesespuren«, Institut für Neuere deutsche Literatur, Philipps-Universität Marburg

    11/2023:
    Kipplagen. Loriots Sitz- und Liegemöbel und ihre Bezüge (gemeinsam mit David Brehm)
    Workshop »Loriot. Aktuelle Perspektiven auf einen Klassiker ›deutschen‹ Humors«, Bergische Universität Wuppertal

    06/2023:
    Das »Privatleben« eines »Lausbuben« – Wer ist »Joseph Roth«?
    Institutskolloquium, Institut für Neuere deutsche Literatur, Philipps-Universität Marburg

    04/2023:
    Lektüre des Rauschs – Rausch der Lektüre. Walter Benjamins »Miszlowicz – Braunschweig – Marseille. Die Geschichte eines Haschisch-Rausches« in der Zeitschrift UHU
    Workshop »Chancen des Gelächters. Zur Ästhetik und Politik des Humors bei Walter Benjamin«, ZfL Berlin

    03/2023:
    Zwischen »Tumult der lebendigen Straße« und »Narkotikum« – Joseph Roths »Der Kolporteur« in der Frankfurter Zeitung (1924) und in der Zeitschrift Kokain. Eine moderne Revue (1925)
    Workshop »Kolportage – Pulp – Moderne«, Philipps-Universität Marburg

  • Forschungsschwerpunkte

    Deutschsprachige Literatur (19.-21. Jahrhundert)
    Literatur- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts (insbesondere das Feuilleton der 1920er Jahre und die Wiener Moderne)
    Materialphilologie: Literatur in Buch, Zeitung, Zeitschrift
    Lesespuren

  • Dissertationsprojekt

    Literarizität im Zeitungskontext. Die Feuilletons von Joseph Roth

    Gegenstand des Promotionsvorhabens sind Feuilletonbeiträge von Joseph Roth, die hochreflektierte literatur- und medientheoretische Lesarten nahelegen. Entgegen etablierter Verfahren werden die Einzeltexte nicht in den Werkausgaben aufgesucht, sondern am ursprünglichen Erscheinungsort der Zeitung. Hier stehen sie nicht isoliert für sich, sondern partizipieren im Blickfeld der Rezipient:innen an dem durch die Tagespresse generierten Wissen. Im Fokus stehen damit produktive semantische Wechselverhältnisse zwischen den Feuilletons und ihrer medialen, paratextuellen Umgebung, bestehend beispielsweise aus weiteren Texten, Werbeanzeigen und anderen graphischen Details. Aus dieser Nachbarschaft, so soll gezeigt werden, beziehen die Texte bisher unbeachtet gebliebenes Potential. Sie werden lesbar auf eine Weise, in der sie ihren Publikationsort reflexiv einholen, literarisch fruchtbar machen und damit nicht nur ihr Erscheinungsmedium ‚Zeitung‘ in den Blick nehmen, sondern auch die in den 1920er und 30er Jahren prominent diskutierte Unterscheidung von Literatur und Journalismus kommentieren. Damit geraten etablierte literaturtheoretische Begriffe an ihre Grenzen und müssen mit Blick auf den konturierten Forschungsgegenstand einer kritischen Revision unterzogen werden. Eine Fokussierung des Verhältnisses von journalistischem und literarischem Schreiben erfordert nun vielmehr eine medienphilologische Erweiterung literaturwissenschaftlicher Fragestellungen. Neben der Erprobung und Systematisierung von Strategien zur literaturwissenschaftlichen Erschließung paratextueller Wechselverhältnisse werden grundlegende Einsichten in poetische Verfahren und Strategien literarischer Texte in der Tagespresse der Weimarer Republik angestrebt.

  • Lehrveranstaltungen

    Sommersemester 2025
    Schiffbruch mit Leser:in. Schreibweisen der Seenot
    (Vertiefungsseminar, Di 16-18)

    Schiffbrüche sind existenzielle Grenzerfahrungen. Sie provozieren Aushandlungen menschlicher Hybris, sie zeugen vom Scheitern des Fortschrittsdenkens der Moderne, mit ihnen kollabieren Gebilde kultureller Selbstbeschreibungen, geraten Ordnungen und Identitäten ins Wanken, versinken Fundamente der Humanität auf offenen Meeren. Diese metaphorische Kraft des Schiffbruchs entfaltet sich gerade im intertextuellen, intermedialen, transgeschichtlichen Zusammenspiel von realen Ereignissen, literarischen wie bildkünstlerischen/filmischen Entwürfen sowie (geschichts)philosophischen Diskursen. Odysseus‘ Havarien begleiten die abendländische Dichtung seit ihren Anfängen, die grausamen Verhältnisse auf dem Floß der Medusa 1816 sind (von Augenzeugenberichten über Géricaults ikonisches Gemälde und Peter Weiss‘ Ästhetik des Widerstands bis zur Street Art Banksys) zahlreich verhandelt worden und der Untergang der Titanic ist eine bis heute multimedial verarbeitete Katastrophe.
    Solche Rezeptionsgeschichten, solche Resonanzräume wollen wir erkunden. Welche Schreibweisen der Seenot lassen sich an ihnen beobachten? Welche Bedeutung generiert etwa eine in die apokalyptische Gegenwart des unmittelbaren Nachkriegsdeutschlands gestellte Adaption von Odysseus‘ Heimkehr? Wie korrespondiert eine 1912 in Fortsetzungen im Berliner Tageblatt veröffentlichte Erzählung eines fiktiven Schiffbruchs auf dem Nordatlantik mit der erschütternden Realität des Titanic-Unglücks, dessen Berichterstattung auf einmal die Zeitungsseiten füllt? Und warum zieht dasselbe Unglück in filmischer Adaption auch noch 1997 Massen in die Kinos? Gerade mit Blick auf Schiffbrüche unserer Gegenwart, wie sie sich vor allem im Mittelmeer in unerträglicher Zahl ereignen, stellt sich die Frage nach Aufmerksamkeitsökonomien: von welchen Schiffbrüchen lesen wir, von welchen nicht? Und inwiefern werden dabei ästhetische und moralische Fragen des Zuschauens berührt? Zu untersuchen (und selbst zu erproben) wäre schließlich, inwiefern Schreibweisen des Schiffbruchs eine Kunst des Überlebens hervorbringen: wo eröffnen sie uns, die wir Zygmunt Bauman zufolge in ›liquid times‹ leben, Hoffnung auf rettende Planken, Landgewinn oder die Aussicht auf ›Schiffbau aus dem Schiffbruch‹ (Blumenberg)?
     
     Als Gegenstände des Seminars bieten sich beispielsweise an:
     Jean Baptiste Henri Savigny, Alexandre Corréard: Der Schiffbruch der Fregatte Medusa (1818); Gerhart Hauptmann: Atlantis (1912); Wolfgang Schadewaldt: Die Heimkehr des Odysseus (1946); Hans Magnus Enzensberger: Der Untergang der Titanic (1978); Hans Blumenberg: Schiffbruch mit Zuschauer. Paradigma einer Daseinsmetapher (1979); James Cameron (Regie): Titanic (1997); Franzobel: Das Floss der Medusa (2017); Jakob Preuss (Regie): Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung (2017); Davide Enia: Schiffbruch vor Lampedusa (2019); Ruben Östlund (Regie und Drehbuch): Triangle of Sadness (2022); Stefanie Sargnagel: Mit Stefanie Sargnagel und Sea-Watch vor Ort auf Lampedusa (2024)
     
    Zur Orientierung:
    Hans Richard Brittnacher, Achim Küpper (Hrsg.): Seenöte, Schiffbrüche, Feindliche Wasserwelten. Maritime Schreibweisen der Gefährdung und des Untergangs. Göttingen 2018.



    Wintersemester 2024/25
    NdL Einführung I
    (Proseminar, Di 16-18)

    Sommersemester 2024
    NdL Einführung I
    (Proseminar, Di 16-18)

    NdL Einführung I
    (Proseminar, Mi 8-10)

    Wintersemester 2023/24
    Realismen. Wirklichkeit abschreiben oder Wirklichkeit als Ziel?
    (Aufbauseminar, Di 16-18)

    Sommersemester 2023
    Lesespuren. Von Lese- und Schreibszenen
    (Aufbauseminar, Mi 16-18)

    Wintersemester 2022/23
    Feuilleton vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
    (Vertiefungsseminar, 14-täglich, Mo 10-14)

    Wintersemester 2020/21
    Heiterkeit und Schuld: Literatur und Kultur der 1950er Jahre
    (Aufbauseminar, gemeinsam mit David Brehm, Block)

    Sommersemester 2020
    Das Ende erzählen. Dystopien in der deutschsprachigen Literatur von 1919 bis zur Gegenwart
    (Aufbauseminar, asynchron online)

  • Sprechstunde

    Sommersemester 2025: Di, 14.00–15.30 Uhr, Raum: DH3 00/2120
    Bitte melden Sie sich im Voraus per für die Sprechstunde an.

    Für Termine in der lehrveranstaltungsfreien Zeit kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail.

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