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Konzept

„But I’m not filming! I’m just doing a bit of video…“ Filmische Aneignungsprozesse von Videos der populären Aufstandsbewegungen 2009-11 im Mittleren Osten und Nordafrika

 

Die Grüne Bewegung in Iran 2009 und der Arabische Frühling 2011 wurden in starkem Ausmaß von „citizen journalists“, also von Privatpersonen/Amateuren, mit digitalen/mobilen Handkameras dokumentiert und über die sozialen Netzwerke verbreitet. Einige dieser Videos fanden wiederum Eingang in Langfilme von professionellen Filmschaffenden. Im Zentrum des Projekts steht die Analyse dieser filmischen Aneignungsprozesse der Videos der populären Aufstandsbewegungen im Mittleren Osten und Nordafrika 2009-11. Hierbei wird der Begriff der Zirkulation für eine filmwissenschaftliche Neuverhandlung produktiv gemacht, weil mit ihm verschiedene Phänomene zusammengedacht werden können: (1) Formen der Zirkulation: Entwicklung eines regional-filmwissenschaftlichen Ansatzes, um einen substantiellen Beitrag zum Verständnis von Bewegtbildern der populären Aufstände in der MENA-Region zu erlangen; (2) Zirkulation der Formen: Vertiefung der Analysen entlang der Frage, welche ästhetischen und narrativen Veränderungen die i.d.R. kurzen Videos durchlaufen, wenn sie Eingang in einen Langfilm finden.

In enger Kooperation mit dem kulturwissenschaftlich ausgerichteten Fachbereich Arabistik am Centrum für Nah- und Mittelost Studien der Philipps-Universität Marburg ermöglicht das Projekt so ein erweitertes Verständnis von Bewegtbildern der populären Aufstandsbewegungen in der MENA-Region und ihrer Appropriation in anderen filmischen wie geografischen Kontexten, mit dem Ziel in einer systematischen Entwicklung eines regional-filmwissenschaftlichen-Ansatzes gängige Forschungspraktiken zu Bewegtbildern der MENA-Region zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Damit bildet das Projekt eine Brücke die beide kleinen Fächer enger zusammenführt und damit auch neue Vernetzungen und Perspektiven in diesem jungen interdisziplinären Feld eröffnet.

 

 

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderlinie Kleine Fächer – Große Potenziale.