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Reading Week-Lektüreseminar: Klaus Theweleit, Männerphantasien

Veranstaltungsdaten

21. November 2019 10:00 – 21. November 2019 13:00
Termin herunterladen (.ics)

Deutschhausstraße 3 | Seminarraum 00/0020

Woher kommt rechte Gewalt? Nach Antworten auf diese Frage möchten wir in der Reading Week in einer berüchtigten Studie Klaus Theweleits von 1977 suchen, über die dieser Tage wieder vermehrt diskutiert wird.

Faschismus, so lautet ihre zentrale These, ist eine Männerphantasie. Sein Fundament bilden nicht Ideen, sondern ein prekäres Körpergefühl. In Uniformen, Stahlgewittern und marschierenden Massen panzert sich ein sich als fragmentiert erfahrender männlicher Körper gegen den ›Schlamm‹, den ›Dreck‹, die ›Fluten‹ der Moderne, die mit dem Weiblichen und Fremden assoziiert werden.

Die aggressiven und regressiven Energien des Faschismus legt Theweleit in Männerphantasien anhand einer breiten Materialbasis frei, die von den Memoiren von Freikorps-Offizieren aus den 1920er Jahren über Photographien und Gesänge bis hin zu Comic-Strips reicht. Originell und eigenwillig bewegen sich die Männerphantasien dabei zwischen den Literatur- und Kulturwissenschaften, der Psychoanalyse und – avant la lettre – den Gender Studies.

Es gibt also viele gute Gründe, in Theweleits Männerphantasien heute wieder einen Blick zu werfen – und dabei nicht zuletzt zu diskutieren, welche Perspektiven sie mit Blick auf das derzeitige Umsichgreifen rechter und misogyner Positionen eröffnen.

Interessierte aus allen Fachrichtungen sind herzlich willkommen! Ausgewählte Textabschnitte werden zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt – wir bitten dafür um eine kurze Anmeldung per Mail an david.brehm(at)uni-marburg.de

Veranstalter

David Brehm M.A. / Stephanie Gleißner M.A.
Institut für Neuere deutsche Literatur

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