Hauptinhalt

Rockenberger Sandrose

Die große Sandrose vor dem Mineralogischen Museum
Foto: Hartmut Mayer

Spaziergängern wie Besuchern fällt sie sofort ins Auge: Die fast zwei Meter hohe Sandrose am Eingang des Mineralogischen Museums. Seit 1994 hat das rund 26 Millionen Jahre alte und viereinhalb Tonnen schwere Gestein dort seinen Platz. Genau genommen ist das Gewicht inzwischen wohl um einige Kilogramm geringer. Immer wieder nämlich haben sich allzu begeisterte Fans ein Stück von der Sandrose als "Souvenir" besorgt – weshalb sie seit 2001 ihr Dasein zwar immer noch unter freiem Himmel, aber dennoch hinter Gittern fristet. Ihr etwas zerbrechlich anmutendes Äußeres täuscht: Witterungseinflüsse können ihr nicht schaden, weil sie durch die totale Verquarzung bis ins Innere sehr stabil und resistent ist.

Auf die Sandrose, die auch unter dem Namen "Wüstenrose" bekannt ist, war man bei Abbauarbeiten in einer Sandgrube in der Nähe von Münzenberg bei Rockenberg in der Wetterau gestoßen. Entstanden ist sie, als in Mittelhessen zu Beginn der Miozän-Zeit Wüstenklima herrschte. Das im Boden vorhandene Wasser wurde kapillar nach oben gesaugt und schied den in ihm gelösten Schwerspat ab. Dadurch bildeten sich die charakteristischen Rosetten, die nach und nach durch Sandkörner ersetzt wurden. Dies wiederum führte zur Bildung von Pseudomorphosen von Quarz und zur stabilen Struktur der Sandrose. Zuerst war sie bei der Oberhessenschau 1994 zu sehen; Mäzen Reinhard Balzer stiftete sie im Anschluss daran dem Mineralogischen Museum.