30.03.2022 Trans* Day of Visibility

Transgender pride flag
Foto: Monica Helms, Public Domain
Transgender pride flag. Foto: Monica Helms

Am 31.03. ist der internationale Transgender Day of Visibility und deshalb wollen wir mit euch auf die Straße gehen! Aber was bedeutet "Sichtbarkeit" für uns eigentlich?

Einerseits wollen wir gegenseitig (wieder) sichtbarer werden. Während  der letzten zwei Jahre waren viele von uns der Isolation ausgesetzt: Beschränkte soziale Kontakte, geschlossene queere Zentren und kaum Veranstaltungen bei denen wir uns zum Austausch, zur Vernetzung oder einfach nur für eine schöne Zeit treffen konnten. Wir wollen uns auf der Demo gegenseitig empowern, wir wollen uns ein Gefühl der Gemeinschaft zurückgeben, uns vernetzen und gemeinsam für unsere Sichtbarkeit kämpfen. 

Wenn wir auf die Straße gehen sind wir natürlich auch für alle anderen sichtbar. In Deutschland werden trans* Personen oft als hypothetische Figuren gesehen, über die gesprochen wird. Doch wir sind nicht nur irgendein Diskussionspunkt in (pseudo-)intellektuellen Debatten, sondern reale Menschen mit Bedürfnissen, Hoffungen, Wünschen und Problemen. Darauf wollen wir ebenso aufmerskam machen. In einem Land, in dem TERFS (Trans* Excluding 'Radical Feminists' ) zunehmenden Einfluss in Debatten gewinnen und das scheiß TSG ("Transsexuellengesetz") immer noch nicht abgeschafft wurde, wollen wir umso lauter in Marburg zeigen, dass wir da sind. Wir wollen den Menschen zeigen, dass wir ihre Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Kommiliton*innen, Nachbar*innen sind und uns nicht vor ihnen verstecken wollen. 

Allerdings ist Sichtbarkeit auch immer eine Gefahr. Transfeindliche Gewalt nimmt überall auf der Welt zu und gegen emanzipatorische Erfolge für uns, baut sich reaktionärer Widerstand von "radikalen Feminist*innen", Faschist*innen und sonstigen Menschenfeind*innen, auf. Deshalb wollen wir uns der wachsenden Transfeindlichkeit entgegenstellen und unsere Allies auffordern uns zu unterstützten. Wir wollen für unsere Sicherheit einstehen. Wir wollen den Menschen zeigen, dass wir uns vom Hass und der Gewalt nicht klein kriegen lassen. Dass, wir weiter auf die Straße gehen und für uns, unsere Community und unsere Rechte kämpfen!

Doch uns muss auch klar sein, dass nicht alle unsere Geschwister mit uns auf die Straße gehen können. Das kann verschiedene Gründe haben wie prekäre Lohnarbeitsverhältnisse, Be_hinderung, Angst vor Übergriffen und viele weitere. Wir wollen das nicht einfach ignorieren, sondern einen "leeren Block" auf der Demo laufen lassen, der symbolisch für alle stehen soll, die nicht bei uns sein können. Außerdem werden wir am Sonntag noch unser Awareness-Konzept teilen! 

Wir werden um 18 Uhr am Erwin-Piscator-Haus starten und von dort über die Universitätsstraße bis zum Friedrichsplatz laufen! Die Route ist barrierefrei! 

Bringt gerne eure Freund*innen, Plakate, Lieblingstranspis und Prideflaggen mit!